Hier könnten Schulen eine Menge gutes tun. Viele Menschen könnten hier einen guten Start und Einführung in Sport bekommen, wo es nicht darum geht, Leistung und Qual abzurufen sondern die positiven Seiten zu vermitteln, die Sport auch haben kann. Es gibt einige, die im späteren Leben sagen, sie hätten nicht gewusst, dass Sport auch Spaß machen könne, man hätte es bisher nur aus der Schule gekannt und gerade nicht lieben gelernt.
Was könnte denn noch mehr Spaß am Sport vermitteln? Unsere Lehrer haben es mit Ballspielen, Leichtathletik, Joggingeinheiten, Schwimmen und Parcour versucht und dabei nicht nur die Erfolge bewertet, sondern hauptsächlich wie viel Einsatz die Person gebracht hat. Was anderes würde mir da auch nicht mehr einfallen.
Wenn sich dann Schüler darüber beschwert haben, dass das zu anstrengend war, waren es meistens die, die zu oft im Elterntaxi statt mit dem Fahrrad zur Schule gekommen sind.
und dabei nicht nur die Erfolge bewertet, sondern hauptsächlich wie viel Einsatz die Person gebracht hat
In was für einer Schule wird das denn gemacht? Bei uns ging es rein um die Erfolge, in Zahlen, mit Leistungstabellen die für alle Schüler:innen gleich waren. Ich war nie in Reichweite einer akzeptablen Note, geschweige denn jemals an die Benotungen der Kinder heranzureichen, die von vorneherein Spaß am Sport hatten, egal wie viel Einsatz ich gezeigt hätte - also hab ichs gelassen.
Ich kann mit Sicherheit sagen, dass manche Kinder durch den Sportunterricht langfristig vom Sport (bzw. dem Spaß daran) abgehalten werden. Bei mir war das nämlich eindeutig so.
OK, ich verstehe das Problem. Ich wollte auch nicht andeuten, dass die Lehrer irgendwie "Schuld" seien. Sehr gut kann ich mir vorstellen dass sogar im Gegenteil mit viel Engagement und Idealismus probiert wird, genau so, wie du es beschreibst. Ich habe mich wohl selbst etwas naiv hinreißen lassen eine vermeintlich einfache Lösung für ein komplexeres Problem zu posten. Schule allein kann das sicher nicht rocken was gesellschaftlichen Herausforderungen zu wuppen wäre.
So viele verschiedene Sportarten einfach einmal kurz antesten, bis man eine findet die einem Spaß macht. Hat bei mir auch gedauert, hab dann aber irgendwann Glück gehabt :)
Hab rausgefunden, dass mir Skifahren und Kitesurfen richtig taugen. Scheinbar Geschwindigkeit, wo ich nicht selbst für die Geschwindigkeit sorgen muss.
Jetzt wohn ich so weit weg von Bergen und Meer, wie man wohnen kann 😅
Naja, Sportarten sind oft gar nicht das Problem. Das Problem ist die Disziplin am Ball zu bleiben.
Für mich hat keine Sportart im Verein funktioniert, weil es mich viel zu sehr stresst, jede Woche gezwungen zu sein zum Training zu gehen. Allein deshalb sind alle Teamsportarten komplett raus, auch wenn mir zB Feldhockey richtig Spaß gemacht hat. Jetzt verabrede ich mich regelmäßig, aber komplett ungezwungen, mit Freunden zum Badminton, Fitnessstudio und manchmal für die Skihalle. Das funktioniert für mich sehr gut
Sportart suchen die für dich witzig/cool aussieht und die einem evtl. spaßmacht, wenn man eine gefunden hat die einem spaßmacht dann Kombination aus der sportart + fitness um besser in der sportart zu werden + präventionsmaßnahmen um sich in der sportart nicht zu verletzen.
Es geht mir ähnlich. Als ich wegen Rückenproblemen anfangen musste mit Sport wurde mir gesagt ich werde es lieben lernen.
Das ist jetzt ca. 2 Jahre her und ich hasse immer noch jede Minute und dieses ominöse Sport-High habe ich auch noch nie bekommen, dafür aber häufig das Gefühl gleich brechen zu müssen...Immerhin sind die Rückenprobleme zwar nicht weg aber zumindest unter Kontrolle :D
Es ist echt nicht leicht rein zu kommen. Ein Freund hat mich in meiner Jugend zum Laufen animiert und es war Anfangs mies. Hat halt erst nach mehreren Malen klick gemacht und seitdem liebe ich dieses Sport-High.
Wenn ich mal unmotiviert bin und überhaupt keinen Bock habe rede ich mir immer all die Vorteile ein. Das Krasseste ist ja, dass du mit vergleichsweise wenig Zeit viele Effekte bekommst wenn es regelmäßig passiert.
Das Beste ist der gute Schlaf und sich leicht und unbeschwert bewegen zu können im Alltag.
Ein guter Anfang wäre sowas wie "The Gym of Life" ins Leben zu integrieren.
Und überhaupt, mittlerweile hasse ich Sport. Ich hasse Schwitzen und dass ich so knallrot werde. Ich hasse, dass man seine stinkigen Sportklamotten im schlimmsten Fall den ganzen Tag mit sich herumtragen muss. Ich hasse das Warten in der Schlange, ich hasse, vom Schwimmnachbarn leicht mit den Zehennägeln am Bauch gekratzt zu werden, wenn man versucht, auszuweichen. Ich hasse, dass ich jeden Monat 30 Euro an den Kickbox-Verein überweise. Aber am allermeisten hasse ich das Commitment.
Das ist glaube ich das große Missverständnis, das viele haben: Bei allen Gesundheitsempfehlungen zu Sport geht es darum, dass man sich bewegt und dass man irgendwie aktiv ist. Und auch trotz aller Forschung zum Thema High Intensity Intervall Training: Es ist völlig ok, wenn man sich bewegt und dabei eben nicht ständig und völlig volle Power gibt bis man japsend mit rotem Kopf am Wegesrand hockt. Wenn man den Spaß dann noch in den Alltag integriert, dann geht es auch mit dem Commitment. Fahrt halt mit dem Rad zur Arbeit, ballert aber nicht wie die Berserker durch die Stadt. Zack, Sport gemacht, aber ihr habt euch eben nicht überanstrengt. Spaziert in der Mittagspause um den Block, ihr müsst da aber nicht volle Pulle sprinten. Spart euch die Vereine, wenn ihr eh nicht hin geht oder das keinen Spaß macht.
Ich habe von Anfang an darauf geachtet, Sport zu meinem Alltag zu machen. Wenn man sich nämlich permanent sagt: "Och nö, schon wieder Sport," dann konditioniert man sich selber, das zu hassen. Stellt man das aber gedanklich auf eine Stufe wie Einkaufen gehen, zu Abendbrot essen oder um 20 Uhr die Tagesschau einzuschalten, dann finde ich das sehr eträglich.
Wichtig ist auch, für etwas Ablenkung beim Sport selber zu suchen. Man muss jetzt nicht die ganze Zeit mit einem anderen quatschen oder laut bei Musik mitsingen, aber zwischen den Übungen ein paar Sätze mit dem Nachbarn reden und während der Übung vielleicht etwas fetzige Musik als Antrieb hören, hilft ungemein.
Und nicht zuletzt: Man muss sich beim Sport nicht kaputt machen. Keiner verlangt, dass man so lange/viel trainiert, dass man hinterher halbtot in der Ecke hocken bleibt. Wenn ich eine Stunde auf dem Heimtrainer saß und meinen Kreislauf trainiert habe, bin ich zwar durchgeschwitzt, habe aber keinen hochroten Kopf oder fühle mich besonders schwach. Sport machen heißt auch, nicht zu viel Sport zu machen.
Ich mache keinen "Sport". Hab es nie lange geschafft, dabeizubleiben und mich immer wieder aufzuraffen.
Stattdessen hab ich in meinen Alltag genug Bewegung eingebaut.
Alleine auf dem Weg zur Arbeit und zurück bin ich jeden Tag 1,5 Stunden mit dem Rad unterwegs (26km) oder bei miesem Wetter zu Fuß (9km, Rest mit Öffis).
Ich könnte auch vor meiner Haustür in den Bus einsteigen der direkt zum Büro fährt, aber nachdem ich das ein Jahr gemacht hab, hab ich mich 10 Jahre älter gefühlt.
Na so richtig als Sport würde ich das nicht einstufen. Bewegung ja, Sport nein. Genug Bewegung? Für mich eher fraglich.
Eine Stunde Heimtrainer, mit dem Ziel das Herz-Kreislauf-System zu stärken, trainiert den Körper deutlich mehr und besser als anderthalb Stunden mit dem Rad zu fahren oder zwei Stunden zu gehen.
Du hast deutlich mehr davon, 2-3 mal die Woche für eine Stunde auf dem Heimtrainer zu strampeln, als täglich 1,5h auf dem Rad zu sitzen und möglichst so zu fahren, dass man nicht verschwitzt auf der Arbeit ankommt.