Ich glaube, das Problem ist die schnelle Steigerung. In Ostdeutschland waren lange kaum Ausländer und dann hat sich innerhalb kürzester Zeit die Menge verdoppelt oder sogar verdreifacht. Dass das anders auf die Einheimischen wirkt als ein Anstieg um 30% oder so, sollte schon irgendwie logisch sein.
Im Endeffekt haben wir da ein bisschen die Effekte aus den 60er und 70er Jahren im Westen und wenn man da mal genau guckt, waren die Leute da auch böse fremdenfeindlich.
Interessanter Punkt. Obwohl der Ausländeranteil im Osten wahrscheinlich immer noch so niedrig ist, dass die meisten AfD-Wähler noch keinen Kontakt zu Ausländern in ihrem Umfeld hatten.
Ich mag die Idee - leider halte ich sie für unrealistisch.
Gerade in winzigen Dörfern sind die Vorurteile immer am schlimmsten - die Leute kennen halt keine Ausländer, also sind Ausländer schlimm!
Völlig unbeeinflusst davon ob/wie oft man jemanden mit falscher Hautfarbe im Dorf sieht - es gerüchtet dass die kommen werden, also muss man Abwehrposition einnehmen!
Und die Ausländer die sie sehen sind eben keine Kartoffeln.
Will sagen, wenn du hier im Osten einen arabisch, indisch, schwarz, etc. aussehenden Menschen siehst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass dieser Mensch vor weniger als 10 Jahren nach Deutschland gekommen ist. Entsprechend sind als "Fremde" sichtbare Menschen auch immer tatsächlich neu. Der Nachbarstürken gibt es nicht.
Ich bin Anfang 30 und im Osten aufgewachsen. Ich habe erst in meinen 20ern einen schwarzen Menschen in meiner Stadt gesehen. Die einzigen Ausländer waren ein paar Dönerladenleute - die hat man aber außerhalb ihrer Läden nicht wahrgenommen.
In Frankfurt an der Oder haben 25% die AFD gewählt. Die Stadt liegt 10 Minuten zu Fuß von der polnischen Stadt Slubice entfernt, man muss nur kurz über die Brücke. Man hat dort hunderte Jahre Erfahrung mit "Ausländern", der kleine Grenzverkehr boomt, man fahrt gerne zum günstigen Tanken nach drüben.
Das Argument, die Ostdeutschen wären so auslanderfeindlich, weil sie zu wenig Kontaktpunkte haben, ist bestenfalls vorgeschoben, damit man nicht behaupten muss, Ostdeutschland hätte ein Nazi Problem.
Und so lange das weiter nicht öffentlich revidiert wird, so lange wird sich daran auch nichts ändern.
Am besten erklären lässt sich der weitverbreitete Rechtsextremismus den Autorinnen und Autoren der Studie zufolge mit [...] dem Wunsch nach autoritärer Unterwerfung.
Aber da müsst ihr doch nicht gleich rechtsextrem werden. Das könnt ihr auch anders haben. UwU
Würde erklären, warum Faschos immer so unfassbar hässlich sind. Ich war immer der Meinung, dass Hass hässlich macht, aber vielleicht sind das einfach die, die ihren Uniform- und Autoritätsfetisch nicht anders ausleben können.
"Wir sollten einen Führer haben, der Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert."
Und dabei natürlich ganz genau meine Interessen vertritt, ohne dass ich ein einziges Mal darüber nachdenken musste was da so schief gehen könnte. Und meine Interessen sind... Äh... Also Ausländer raus und öhm ja...
Das Problem bei Menschen mit Autoritätsfetisch ist halt, dass die sich dann einfach jegliche neue Meinung zu Eigen machen, die ihnen von der Autorität vorgegeben wird.
Also ja, "Ausländer raus." Und dann eben beliebige andere Themen - zum Beispiel Abtreibungsverbot, oder Verbot von Sexualerziehung, oder Verbot von Verhütungsmethoden, oder Verbot von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, usw.
Gibt ja genug Themen, bei denen man sich eine Personengruppe - idealerweise eine Minderheit - als Ziel aussuchen kann, um diese dann zu diskriminieren.
Habe es schon in nem anderen Thread kommentiert, aber hier passt es ebenfalls: Was macht man denn, wenn die breite Masse solche Meinungen vertritt? Nimmt man mal an, dass diese 60 Prozent nicht nur aus leicht beeinflussbaren Leuten bestehen, sondern auch genug wirklich diese Meinung vertreten. Im Zuge der Demokratie ist so eine Mehrheit dann Handlungsempfehlung, solange Sie nicht verfassungswidrig ist, aber ist das wirklich der Weisheit letzter Schluss? Schon echt bitter, was die breite Masse mittlerweile so denkt.
Man kämpft weiter oder akzeptiert das habeck schuld ist .
Im Endeffekt können wir nichts tun als und weiter immer wieder gegen Rassisten und Faschisten zu äußern. Die Menschen aufklären und protestieren. Leider sind Menschenrechte halt nicht gottgegeben sondern müssen kontinuierlich erstritten werden
Das Eklige daran ist, dass diese Umfragen eben auch die Hausfrau mit drei Kindern oder den schüchternen IT-Techniker treffen, die diese Einstellungen öffentlich nicht unbedingt zur Schau tragen würden. Schon so gesellschaftliche Durchsetzung.