1000 Fußballfelder Wald sind abgebrannt, der Rheinpegel sinkt bedenklich: Deutschland droht ein neuer Dürre-Sommer - mit immensen volkswirtschaftlichen Folgen.
Ja gut, das is ja noch lange kein Grund irgendwelche Klimaschutzmaßnahmen zu beschließen.
Das würde ja Geld kosten.
Verschieben wir lieber alle Klimaziele um ein paar Jahrzehnte, dann kommt sicher die Wundertechnologie, die alle Probleme löst.
Ja gut, das is ja noch lange kein Grund irgendwelche Klimaschutzmaßnahmen zu beschließen.
Das würde ja Geld kosten.
Es wurde so lange so viel getrödelt, dass Maßnahmen, die erst in 30 oder so Jahren Wirkung zeigen, nicht mehr ausreichen und eigentlich auch schon längst mit Maßnahmen zum Umgang mit der Erderwärmung ergriffen werden müssen, also Meerwasserentsalzung, Schattenbälle usw..
Vermeidung wird auf lange Sicht noch günstiger sein als Anpassung. Die Frage, wieviel Klimaschutz vs. wieviel Anpassung wirtschaftlich optimal ist, ist ein zentraler Forschungsgegenstand. Und da deuten die Ergebnisse mehr und mehr auf 1,5 °C als die wirtschaftlichste Lösung.
Das müsste eigentlich in jeder Talkshow, bei jeder Umfrage, in jedem Artikel noch mal klargestellt werden, wo CDU, FDP und co. Wirtschaftskompetenz unterstellt wird.
Es wird doch alles was möglich ist getan? Die jetzigen Auswirkungen wurden vor Jahrzehnten verursacht weil das alles stark verzögert wirkt. Und es ist erst der Anfang.
Das Problem ist doch eher, dass hierzulande (wenn man einigen großen Verlagen glauben schenken darf) quasi die Revolution ausbricht, weil man keinen Parkplatz mehr findet oder auf dEr aUtObAhN keinen Bleifuß mehr versenken darf.
Oder wenn man (viel zu spät) mit der heissgeliebten Zentralheizung das nachholt, was Nachbarländer schon vor Jahren gemacht haben.
Oh, und natürlich der Osten, der langsam aber sicher an den hausgemachten Problemen erstickt.
Jedes Volk bekommt die Klimapolitik, die es gewählt hat.
Anstatt die Leute weg vom Autoverkehr zu bekommen wird uns eingeredet, E-Autos wäre die Lösung.
Feinstaub durch Reifenabrieb, Kosten für Straßenerhaltung und -neubau, allgemeine Verkehrsbelastung werden sich dadurch nicht ändern.
Den Anstieg am Strombedarf und mehr Batteriebrände verdrängen wir erstmal.
Bei der Stromerzeugung hätte man die modernsten Atomreaktoren ruhig noch ein paar Jahre weiter betreiben können statt auf Biegen und Brechen an Gas und Kohle festzuhalten.
Beim Heizungsgesetz hat man einige zusätzliche Ausnahmen zugelassen, weil es ja sonst teuer werden könnte.
Beim Ausbau von Windenergie hat man immer noch Bedenken, dass die Windräder unsere schöne Kulturlandschaft aus toten Wäldern und ausgedörrten Wiesen "verspargeln" könnten.
Während Zugtickets im Fernverkehr immer noch sau teuer sind ist Kerosin immer noch steuerfrei.
Es wäre noch eine ganze Menge mehr möglich, das (oft bewusst) nicht getan wird.
Machte den Fehler die Leserkommentare anzuschauen, die ersten beiden bei mir sichtbaren waren direkt "Ist gar nicht so, Daten sind fehlinterpretiert, wir leben in einer Eiszeit also ist Temperaturschwankung normal, ich glaub gar nichts mehr"-artig.
Uff, ich weiß dass das nicht aussagekräftig auf den allgemeinen Diskurs ist, aber dass diese Meinungsblasen überhaupt so sichtbar existieren gibt einem schon Doomer-Motivation
Die Dissonanz wird auch von den konservativen und vielfach auch liberaleren Medien vorangetrieben.
Im einen Artikel wird davon berichtet, wie wir vom Klimawandel immer krasser betroffen sind, und daneben ist ein Kommentar, warum die bösen Grünen uns das Geld aus der Tasche ziehen würden, und das jetzt der falsche Moment zum Handeln sei.
Und selbst wo nicht geleugnet wird, ist man schnell bei
"Aber mein Verhalten ändern will ich nicht." oder
"Ich bin so alt das betrifft mich nicht mehr" oder
Tiraden, wenn irgendwas teurer wird wie Benzin, Energie oder Parkplätze in der Stadt
Da hilft auch nicht wenn man immer mal wieder sagt, dass ein Tempolimit schon okay wäre.
Mein Favorit ist immer noch "Also ich bin früher zu Fuss zur Schule gelaufen und hab die Milch in einer Glassflasche vom Bauern nebenan geholt. Und deswegen hab ich mit all dem nix zu tun" --sitzt dabei am Steuer seines SUV auf dem Weg in sein unsaniertes Haus aus den 70ern um dann von der Couch aus die nächste Flugreise zu planen, während Frau das argentinische Steak für das Abendessen in die Pfanne haut. Nebenbei unterschreibt man noch schnell so ein NIMBY Bürgerbegehren gegen das Windrad im Nachbarort und überlegt sich ob man vielleicht doch auf eine Ölheizung umstellen sollte--das mit Peak Oil war ja scheinbar nix, gibts ja immer noch die Plörre.
Die Leugner müssen halt immer lauter irgendwas Brüllen, um ihre innere Stimme zu übertönen, die ihnen sagt, dass die globale Erwärmung bereits spürbar ist und von Jahr zu Jahr ungemütlicher wird. Der Puls muss oben und die Krampfadern angespannt bleiben, denn ein Moment der inneren Ruhe könnte sie sonst noch einsichtig werden lassen und dann ist das Weltbild gefährdet. Das würde das fragile Ego einfach nicht aushalten. Ampel Regierung hat wieder Regierungssachen gemacht? Sofort wird in die Telegrammgruppe geschaut um zu sehen, welcher Artikel vom Axel Springer Verlag dort zu dem Thema geteilt wurde, damit man weiß, worüber man sich so aufregt.
Erbärmliche Existenz. Dabei kann man sich auch bei uns in der Realität über so vieles aufregen: CDU, FDP, CSU und natürlich die Nazis im Bundestag mit 20% in den Umfragewerten.
Hmm, to be fair, wir leben tatsächlich noch in einer Eiszeit (Vergletscherung ganzjährig, mindestens einer der Pole).
Aber ja, ich stimme zu, ich bin in den Kommentarsektionen nicht mehr gerne unterwegs (um nicht allmählich depressiv zu werden). Kognitive Dissonanz zum Klimawandel wurde und wird erstaunlich erfolgreich lobbyiert. Es ist echt schade, dass nicht viel mehr Menschen (der Mainstream) versuchen sich auf Basis anerkannter wissenschaftlicher Artikel ein Bild zu machen und vor allem entsprechend zu handeln (und sich stattdessen lieber von Politik und Konzernen einlullen lassen).
Hmm, to be fair, wir leben tatsächlich noch in einer Eiszeit (Vergletscherung ganzjährig, mindestens einer der Pole).
Also, nur zur Klarstellung: mir gings auch nicht darum, das zu leugnen, sondern darum, dass das kein Argument gegen Klimawandel und dessen katastrophale Folgen ist.
Es gibt immer noch genug Leute, die den Spruch "meine Kinder und Enkel werden betroffen sein" dermaßen verinnerlicht haben, dass es an ihnen vorbeigelaufen ist, dass die 70er jetzt auch gut 50 Jahre her sind.
Furchtbar das, wird immer wärmer, da gehe ich nicht mehr so viel raus und wenn, schaue ich permanent nach Schatten. Tja, kann man nichts machen dagegen.
Kann man schon. In Kopenhagen wird daran geforscht Städte vollkommen im Schatten belaufen zu können. Das beinhaltet zu schauen wo Bäume gepflanzt werden müssen, wo anderweitig Schatten erzeugt werden muss und so weiter. Ziel ist es tagsüber immer mindestens einen kurzen schattigen weg zur Auswahl zu haben, egal von wo man wohin möchte.
Schon jetzt stehen an heißen Tagen auffällig mehr Leute im Schatten als in der prallen Sonne... Auf jeden Fall spannend, was passiert wenn die das hin bekommen. In die Stadt würde ich auch direkt ziehen.
Überlebe, wer sich beschattet und ausreichend hydriere.
Das ist im Grunde ja auch nicht so schlimm, wenn sich die Menschheit ein bisschen verkleinert. Ich glaube jetzt auch nicht, dass gleich größere Populationen verdursten, verhungern, verbrennen, sondern die Umwelteinflüsse über einen längeren Zeitraum tendenziell zu einer höheren Zeugungsunfähigkeit führen und dadurch die Gesellschaften zahlenmäßig kleiner werden. Alles nicht so dramatisch.
Die volkswirtschaftlichen Kosten des Niedrigwassers sind erstaunlich hoch: „Auf Jahressicht dürfte das Niedrigwasser etwa 0,4 Prozent an Wirtschaftsleistung gekostet haben“, rechnete das Kiel Institut für Weltwirtschaft 2022 vor.
Das finde ich beeindruckend. Landwirtschaft macht doch nicht soo viel unserer Volkswirtschaft aus, oder?
Ich kann mir den Artikel leider nicht ansehen, weil ich dem Tracking zustimmen müsste.
Ich möchte aber sagen, dass unsere Felder mitverantwortlich sind für das Grundwasserproblem. Die tote Erde der industriellen Landwirtschaft, die die Pflanzen ernährt und nicht den Boden, nimmt kein Wasser auf. Ein gesunder Boden ist wie ein Schwamm, ein lehmiger Ackerboden ohne Humus ist wie ein Stein.
Wir müssen das Sammeln und Zurückhalten von Wasser zu einer gemeinschaftlichen, gesellschaftlichen Aufgabe machen. Die industrielle Landwirtschaft, die auf Mineraldünger setzt, wird nur so lange funktionieren, wie wir diesen Rohstoff im Überfluss haben. Besser wäre es, vorher auf eine humusfördernde Landwirtschaft umzustellen.