Bundestagswahl 2025: Viele hatten die Linke schon abgeschrieben. Doch kurz vor dem Parteitag steigen die Umfragewerte und damit die Chancen, für eine Überraschung zu sorgen.
Viele hatten die Linke schon abgeschrieben. Doch kurz vor dem Parteitag steigen die Umfragewerte und damit die Chancen, für eine Überraschung zu sorgen.
Und die Abgrenzung geht bei der Ukrainepolitik weiter, wenn auch nur in Details. Man denke auch die Ukraine mit, sagt Parteichef van Aken und bezeichnet AfD und BSW als "Kremlparteien". Van Aken verurteilt Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auch die Linke ist gegen weitere Waffenlieferungen ins Kriegsgebiet und positioniert sich als Friedenspartei, die auf diplomatische Lösungen setzt. Aber während beispielsweise Wagenknecht ohne Vorbedingungen wieder Gas aus Russland beziehen will und jegliche Sanktionen ablehnt, ist die Linke hier differenzierter. Sie will keine Sanktionen gegen "die Breite der Bevölkerung", wohl aber gegen Putin und Co.
Naja, die Kremelfans sind wohl größtenteils weg, aber es gibt da immernoch viele die autoritären Sozialismus gut finden. Aber Angesichts des Rechtsrucks aller übrigen relevanten Parteien in Deutschland, wohl das geringste Übel derzeit.
Das hängt auch mit der Demografie in der Partei zusammen. Ich bin vor kurzem in die Partei eingetreten und habe ein Blick auf die Altersverteilung für Dresden erhalten (ich weiß nicht, ob die auch so öffentlich verfügbar ist). Aber jedenfalls sieht die Altersverteilung ungefähr so aus: Mindesteintrittsalter bis ca. 40 Jahre mit ca. 60–70 %, 40 bis 70 mit <5 % und der Rest 70+. Das bedeutet, das einige Genoss*innen Jahrzehnte in der SED waren und sich immer noch zum Teil so verhalten. Das ist dann für uns jüngere immer komisch, wenn ältere Personen davon reden, dass sie jetzt schon 60 Jahre in der Partei sind, obwohl es die Linke noch nicht so lange gibt.
Ich denke auch, dass eine Oppositionspartei, die in der Außenpolitik eine (im Vergleich zur Regierung) Aussenseiterrolle einnimmt, wesentlich besser zu ertragen wäre, als ein Bundestag in dem entweder SPD oder grüne die linkeste Partei sind
Da es keine andere linke Partei im Bundestag gibt (außer vielleicht die Grünen), muss Die Linke aktuell alle linken Strömungen repräsentieren. Da gehören von Anarchisten bis Kommunisten alle dazu. Geil find ichs auch nicht, aber ist auch irgendwie demokratisch.
Schönes Beispiel dafür, warum die 5%-Hürde demokratiefeindlich ist. Eine Wahlentscheidung sollte von politischen Inhalten abhängig gemacht werden können und nicht auf Basis der Umfragewerte spekuliert werrden, ob die gewünschte Partei eine Chance auf einen Bundestagseinzug hat. Wer genügend Stimmen für einen Abgeordneten bekommt, sollte auch einen Sitz im Bundestag bekommen.
Für mich wäre Präferenzwahl (ranked choice) eine gute Lösung für die Abwägung zwischen den Gründen für/wider der 5% Hürde.
Dadurch könnte jeder seine bevorzugte Partei wählen, aber man könnte weiterhin die Anzahl der Parteien im Bundestag kontrollieren.
Zusätzlich könnte man dann auch die staatliche Parteifinanzierung basierend auf der ersten Wahl aufteilen, selbst wenn diese die Hürde nicht überwindet.
Wenn Die Linke mindestens drei Wahlkreise direkt gewinnt, zieht die Partei in den Bundestag ein – und kann so die Fünf-Prozent-Hürde umgehen. Die Chancen dafür stehen sehr gut. Bei der Bundestagswahl 2021 hat Die Linke drei Direktwahlkreise gewonnen: in Leipzig und in zwei Berliner Wahlkreisen.
Yougov hat auf ihrer Website eine Prognose für jeden Wahlkreis, da sieht es aktuell nur nach einem in Berlin aus. Wenn dann werden sie es wahrscheinlich über die 5% erreichen müssen.
Wäre mir mittlerweile auch lieber. Die aktuelle Parteienlandschaft ist derart eingefahren, dass wir damit nie wieder vorankommen. Hab keine Ahnung, was am Ende funktioniert. Aber irgendwas muss sich mal andern.
Das ist nicht ganz richtig. Das ist das Ergebnis einer Lektion aus der Weimarer Republik wo es viele viele kleine Parteien gab, und es schwierig war handlungsfähig zu sein und sachen zu entscheiden (wenn ich mich richtig erinnere). Also weil die regierung ja alle unterschiedlichen positionen unter einen hut bekommen muss bevor sie etwas zur entscheidung in den bundestag gibt. (Sonst wird das Gesetz abgelehnt und es gibt stillstand. Und gerade für extremsituationen bzw krisen ist handlungsfähigkeit wichtig.)
wenn die Linke mit in den Bundestag einzieht, heißt es automatisch, dass die rechten Deppen weniger Sitze bekommen. Das kann eigentlich jeder, der kein rechter Depp ist, nur begrüßen.