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Erklärung: Marginalisierte Gruppen wie z.B. people of colour leiden auch in Deutschland unter institutionellem Rassismus. Zwar gilt offiziell Gleichheit vor dem Gesetz (Art 3 GG), diese ist de facto jedoch nicht existent. Auch Menschen ohne genügend monetäre Mittel wie bspw. Obdachlose haben nicht die Möglichkeit von den Rechten, die ihnen das Grundgesetz zuschreibt, gebrauch zu machen (z.B. Art 2 GG).

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54 comments
  • Digga, die Leute hier haben echt kollektiv zu lang in der Sonne gesessen, wenn sie denken, dass das GG für alle gleich gilt. Schön und gut, dass es das auf Papier tut. In der Realität tut es das nicht.

    Migrant:innen, Frauen, queere Menschen werden eben nicht gleich behandelt wie der standard weiße Cis-Mann, an den das GG orientiert ist.

    Mit Scheuklappen durch die Welt ist auch ne Einstellung

    • Das sagt das Meme aber nicht aus. Wenn man schon komplexe gesellschaftliche Missstände diskutieren will, dann sollte man das halt nicht in einem Meme mit 4 Bildern und 14 Wörtern diskutieren und dann rumjaulen, wenn Leute halt die 14 Wörter lesen und die komplexe, erklärungsbedürftige Message nicht verstehen. Klar ist es ein Problem, wenn Rechtssprechung, Polizeiverhalten und all das kacke sind. Das Grundgesetz gilt aber trotzdem für alle. Und es gibt nebenbei auch diverse Urteile, die genau das bestätigen.

      • Es nützt einem psychisch Kranken, der von Polizisten misshandelt und getötet wurde, halt sehr wenig, wenn dann ein Richter diese Polizisten vom Dienst suspendiert - aber sich strukturell in Ausbildung und Praxis nichts ändert. Bei der Polizei gibt es massive, strukturelle Defizite in der Ausbildung und Vorgehensweise hinsichtlich marginalisierter Gruppen. Es geht nicht um Einzelfälle - es geht um Strukturen. Nicht nur der Korpsgeist in der Polizei ist zutiefst problematisch.

        Wenn Du - wie der Kölner Musiker Stefan - mit 31 Jahren brutal von deutschen Polizisten aus dem Leben gerissen wirst, dann hast Du garantiert nicht das Gefühl, dass alle vor dem Gesetz gleich sind. Nur nach wochenlangem Druck durch seine Freunde wurde überhaupt anständig ermittelt, und der Fall vor Gericht verhandelt. In den allermeisten Fällen gibt es solchen Druck nicht, und Fälle von Polizeigewalt werden daher systematisch erfolgreich vertuscht. Für das soziale Umfeld der Opfer klingt es zynisch, wenn Du schreibst, das Grundgesetz gelte "trotzdem für alle".

        Ein Promi, der aufgrund von Suchtproblematiken sich so daneben benimmt, wie ein Psychisch Kranker während eines Psychotischen Schubes, würde in Deutschland niemals von Polizisten misshandelt und getötet werden. Er wird mit Samthandschuhen angefasst. Und kann sich darauf ausruhen, dass bei ihm die Menschenrechte und das Grundgesetz eingehalten werden.

        Es ist nicht das gleiche, wenn Florian Silbereisen auf dem Weihnachtsmarkt randaliert, wie wenn Stefan zu Hause einen Streit mit seiner Mutter hat, der schon vorbei war, als die von den Nachbarn geholten Polizisten kamen. Florian singt weiter, Stefan ist seit 23 Jahren tot.

        In einem Bericht zu Stefans Fall heißt es:

        ... in der Mehrzahl der Fälle von Polizeibrutalität (kommt es) noch nicht einmal bis zur Anklageerhebung. Ausländer und Flüchtlinge, die schon allein aufgrund der staatlichen Abschreckungspolitik, besonders häufig Opfer von Misshandlungen und Diskriminierungen werden, erhalten selten vor deutschen Gerichten Recht.

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