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Glaube und Persönlichkeit: Agnostiker ticken anders als Atheisten

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Glaube und Persönlichkeit: Agnostiker ticken anders als Atheisten

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Ergebnis: Mehr als Atheisten und Religiöse gaben Agnostiker an, mit Entscheidungen lange zu zögern und zu hadern. Eine solche Unentschlossenheit ist mit Ängsten und Depressionen verbunden. Die aktuelle Studie bestätigte das: Agnostiker beschrieben sich als emotional instabiler. Außerdem suchten sie vermehrt »nach Alternativen im Leben«. Darin zeigt sich einerseits ihre ausgeprägte Offenheit, aber auch ein Hang zu Perfektionismus und Unzufriedenheit.
Das passt zu einer weiteren Eigenheit von Agnostikern: Sie neigten weniger als Gläubige und Atheisten dazu, sich selbst durch eine rosarote Brille zu sehen. Die religiösen Befragten etwa hielten sich für besonders sozial – zu Unrecht, wie frühere Studien bereits belegten. Allerdings tut eine solche verzerrte Selbsteinschätzung in der Regel eher gut. Agnostiker dagegen machen sich das Leben schwer, indem sie sich nicht so leicht zufriedengeben: nicht mit sich selbst und nicht mit einer Glaubensentscheidung.

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98 comments
  • Mehr als Atheisten und Religiöse gaben Agnostiker an, mit Entscheidungen lange zu zögern und zu hadern.

    Surprise, surprise. Wenn man nicht an den Wolkenpaul glaubt, aber trotzdem in den Himmel kommen möchte und dazu auch noch zu feige ist, sich klarzumachen, dass beides miteinander nicht geht, muss man eben ewige Unsicherheit und Zauderei in Kauf nehmen. Das haben unvereinbare Entscheidungen halt so an sich und darum kann man sie auch nicht treffen. Und wer sich scheut seinen eigenen Einsichten zu vertrauen, der bleibt halt Beute für Kirchen, Scharlatane und Lebensmittelzusatzhersteller.

    • Bekennende Atheisten im Internet haben immer so einen Biss in ihrer Argumentation, der ist mir einfach so unsympathisch. Aber was will man von Menschen, die das hauptsächlich verwenden um sich über andere zu stellen, erwarten.

    • Wenn man nicht an den Wolkenpaul glaubt, aber trotzdem in den Himmel kommen möchte und dazu auch noch zu feige ist, sich klarzumachen, dass beides miteinander nicht geht

      Klar geht das. Laut dem Gleichnis vom Barmherzigen Samariter kommt es darauf an kein Arschloch zu sein, als formell dem richtigen Glauben nachzugehen. Hilft auch so im Alltag, ob man nun an den bärtigen Mann auf der Wolke glaubt oder nicht.

    • Die Aussage ist schon ziemlich cringe. Atheisten sind imo gleich wie Religiöse; beide meinen fest zu wissen, ob etwas der Fall ist, obwohl es prinzipiell nicht beweisen kann. u sagen, dass es das sicher nicht geben kann und man sich da sicher ist, ist halt… naiv. Agnostiker sehen das wenigstens ein und geben zu, dass sie es einfach nicht wissen können.

      • Wenn hier eine Aussage "cringe" ist, dann deine. Atheismus geht nicht davon aus, "zu wissen, dass es keinen Got gibt" (das typische Scheinargument von religösen Eiferern), sondern davon, dass unser allgemein akzeptiertes philosophisch-wissentschaftliches Weltbild keinen Gott benötigt um zu funktionieren. Es spricht keinerlei Evidenz für "übernatürliches" Ballaballa - und eine Hypothese, die keinerlei positive Evidenz hat, lässt sich bekanntermassen (dir vermutlich nicht) auch nicht falsifizieren. Auf letzerem Teil dieses Axioms beruht deine Behauptung, ignoriert aber den ersten. Ganz klar, denn aus der vollständigen Aussage folgt nämlich dass eine Hypothese für die es keinerlei Notwendigkeit oder Evidenz gibt unsinnig ist. Ich könnte genauso valide behaupten, dass der Grosse Grüne Frosch im Heiligen Teich und der Geist von Onkel Edeltraud das Universum erschaffen haben und jeder zur Hölle fährt, der widerspricht. Argumentativ-logisch macht das keinerlei Unterschied. Völlig egal, was Du "glaubst".

        • Wenn hier eine Aussage “cringe” ist, dann deine. Atheismus geht nicht davon aus, “zu wissen, dass es keinen Got gibt” (das typische Scheinargument von religösen Eiferern), sondern davon, dass unser allgemein akzeptiertes philosophisch-wissentschaftliches Weltbild keinen Gott benötigt um zu funktionieren.

          https://de.wikipedia.org/wiki/Atheismus

          Atheismus (von altgriechisch ἄθεος átheos „ohne Gott“) bezeichnet die Abwesenheit oder Ablehnung des Glaubens an einen Gott oder Götter. Im Gegensatz dazu bezeichnen Deismus und Theismus (θεός/ϑεός theós „Gott“) den Glauben an Götter, wobei Monotheismus für den Glauben an einen Gott und Polytheismus für den Glauben an mehrere Götter steht. Zum Atheismus im weiteren Sinne zählen einige auch den Agnostizismus (agnostischer Atheismus), nach dem eine Existenz von Gott oder Göttern ungeklärt oder nicht klärbar ist. Im engeren Sinne bezeichnet der Atheismus die Überzeugung, dass es Gottheiten nicht gibt.

          Das wirkt auf mich etwas wie "No true scotsman". Da du in Superlativen sprichst "keinerlei Evidenz" und von "übernatürliches Ballaballa" wirkst du für mich schon ziemlich deutlich in der Kategorie von Atheismus im engeren Sinne.

          • In dem Wikipedia-Artikel steht aber halt auch nichts zur Begründung für die Ablehnung des Glaubens an Götter. Und mit "No True Scotsman" hat das auch nichts zu tun.

            Atheismus bedeutet, nicht von der Existenz Gottes oder Göttern überzeugt zu sein. Das ist alles. Gibt es Atheisten, die glauben zu wissen es gäbe keinen Gott? Vielleicht. Trifft das auf alle Atheisten zu? Nein, ganz bestimmt nicht. Die Behauptung, Atheismus bedeutet, man glaube zu wissen, dass kein Gott existieren, hört man aber häufiger von religiösen Menschen als von Atheisten. Ich habs ewig nicht mehr von Atheisten gehört, und noch nie von Erwachsenen. Was diese Behauptung aber spätestens zum Scheinargument macht ist, dass sie von religiösen Menschen als feste Definition des Begriffs Atheismus verwendet wird, wenn sie gegen Atheismus argumentieren wollen, auch wenn ihnen jemand mit dieser Philosophie nicht gegenübersitzt.

            • Anstatt der kategorischen Ablehnung, also dem Anspruch auf "Wissen" gibt es auch den Begriff des Agnostizismus, eben die Aussage, dass man nicht weiß. Wo siehst du den Unterschied zwischen Atheismus und Agnostizismus?

              Der Artikel im Spektrum verwendet diese Begriffe auch genau so, wie ich sie als religiöser Mensch verwende:

              Religiöse Menschen glauben an Gott; Atheisten glauben, dass es keinen Gott gibt. Agnostiker hingegen glauben weder das eine noch das andere. Sie sagen: Seine Existenz lässt sich nicht beweisen, seine Nichtexistenz aber auch nicht. Damit liegen sie nicht einfach in der Mitte zwischen religiösen und nichtreligiösen Menschen – vielmehr haben sie ein ganz eigenes psychologisches Profil. Zu diesem Schluss kommen Moise Karim und Vassilis Saroglou von der Katholischen Universität Löwen in Belgien in der Fachzeitschrift »Self & Identity« nach Auswertung einer britischen Umfrage.

              Darin besteht für mich dann auch der "no true scotsman". Wenn man agnostisch ist, muss man nicht von Atheismus sprechen. Umgekehrt finde ich es dann etwas albern den Agnostizismus als "typischen" Fall von Atheismus zu interpretieren und die Unterscheidung zwischen Atheismus und Agnostizismus als "Scheinargument" zu bezeichnen.

              • @Saleh @CyberEgg Für mich sind Atheismus/Theismus und Agnostizismus/Gnostizismus einfach zwei unabhängige Dimensionen, für die jeder separat entscheiden kann, auf welcher Seite man sich einordnet.

                Aus https://de.wikipedia.org/wiki/Agnostizismus :
                Agnostizismus ist sowohl mit Theismus als auch mit Atheismus vereinbar, da der Glaube an Gott und die Ablehnung von Gott möglich sind, selbst wenn die Gewissheit seiner Existenz oder Inexistenz fehlt. […] Die Frage „Gibt es einen Gott?“ beantworten Agnostiker nicht mit „Ja“ oder „Nein“, sondern mit „Ich weiß es nicht“, „Es ist nicht geklärt“, „Es ist nicht beantwortbar“ bzw. „Ich kann es nicht wissen (können)“ oder ähnlichem.

                Oder in meinen Worten:
                Glaubst du an Gott? Falls ja, bist du Theist. Falls nein, bist du Atheist. Auch wenn man das für sich nur als "Arbeitshypothese" annimmt, oder sich unsicher ist, werden das die meisten mit ja oder nein beantworten können.

                Weißt du (sicher), ob es einen Gott gibt? (bzw. kann man das wissen?) Ja: Dann bist du gnostisch. Nein: Dann agnostisch

              • Du missverstehst. "Ich habe keinen Grund, an die Existenz von Göttern zu glauben, ich habe bisher noch keine überzeugenden Beweise gesehen" ist etwas ganz anderes als "Man kann weder die Existenz noch die Nichtexistenz von Göttern beweisen." Letzteres ist Agnostizismus, ersteres Atheismus. Und dafür, dass Spektrum Atheismus falsch/unvollständig zusammenfasst, kann ich auch nichts.

                Ich versuche mal, es etwas anders darzustellen. Du sagst, du bist religiös. An welchen Gott oder an welche Götter glaubst du?

                • Ich bin Muslim. Ich glaube, dass es einen Gott gibt, und dass alle monotheistischen Religionen an den Selben, da einen, Gott glauben. D.h. ich sehe in meinem Glauben auch keinen grundsätzlichen Widerspruch zu Juden, Christen oder anderen Monotheisten, sondern zuvordererst theologische Unterschiede.

                  Wie unterscheiden sich

                  Ich habe keinen Grund, an die Existenz von Göttern zu glauben, ich habe bisher noch keine überzeugenden Beweise gesehen

                  und

                  Man [bzw. ich-subjektiv] kann weder die Existenz noch die Nichtexistenz von Göttern beweisen.

                  konkret? Indem du im ersten Fall sagst "noch keine überzeugenden Beweisen" schließt du die Möglichkeit der Existenz ein. Das ist aus meiner Sicht Agnostizismus, weil du dich weder in die eine noch in die andere Richtung festlegst.

                  Ansonsten sei noch die Bemerkung erlaubt, dass deine Art über dieses Thema zu reden deutlich aufgeschlossener und neutraler ist, als man es bei anderen Leuten hier im Faden sieht.

                  • Wie unterscheiden sich [Atheismus] und [Agnostizismus] konkret? Indem du im ersten Fall sagst "noch keine überzeugenden Beweisen" schließt du die Möglichkeit der Existenz ein. Das ist aus meiner Sicht Agnostizismus, weil du dich weder in die eine noch in die andere Richtung festlegst.

                    Nein, ich lege mich schon fest. Ich glaube nicht, dass ein Gott existiert, und ich begründe diese Ansicht damit, dass es bisher keine überzeugenden Beweise für die Existenz von Göttern gibt. Ich persönlich bezweifle, dass es jemals welche geben wird, aber ich schließe es auch nicht kategorisch aus, weil das keine falsifizierbar Aussage wäre. Während Agnostizismus hingegen sagt, man kann weder die Existenz noch die Nichtexistenz von Göttern beweisen kann und sich damit auf keine "Seite" schlägt. Atheisten folgen damit der wissenschaftlichen Methodik, während Agnostizismus auf Empirie verzichtet und die Diskussion grundsätzlich mit unterbindet.

                    Ich bin Muslim. Ich glaube, dass es einen Gott gibt, und dass alle monotheistischen Religionen an den Selben, da einen, Gott glauben. D.h. ich sehe in meinem Glauben auch keinen grundsätzlichen Widerspruch zu Juden, Christen oder anderen Monotheisten, sondern zuvordererst theologische Unterschiede.

                    Deinem zweiten Satz kann ich nur zustimmen. Aber das ist ein anderes Thema.

                    Die Frage, die sich mir dann stellt, ist ob du auch an die Existenz anderer Götter glaubst., Thor/Donar, Odin/Wotan, Zeus/Jupiter, Ares/Mars, Belenus, Brigantia, Badb, usw, und davon ausgehend, dass die Antwort "Nein" lautet (korrigier mich, wenn ich falsch liege), die Folgefrage, warum nicht?

                    • Ich glaube nicht, dass ein Gott existiert, und ich begründe diese Ansicht damit, dass es bisher keine überzeugenden Beweise für die Existenz von Göttern gibt. Ich persönlich bezweifle, dass es jemals welche geben wird, aber ich schließe es auch nicht kategorisch aus

                      Da ist aus meiner Sicht die Frage interessant, wie du damit umgehst, dass zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse oder Thesen zu ihrer Zeit in diesem Zustand waren und erst sehr viel später überzeugende Beweise gefunden wurden. Ich hatte das Beispiel Mikroorganismen als Ursache von Krankheiten schon angeführt, weil da zwischen den ersten Thesen und der Bestätigung rund 2.000 Jahre lagen. Die Festlegung auf dem "Stand des Wissens" beinhaltet zwansgläufig eine Festlegung auf sehr viel, was sich dann als falsch herausstellt. Nicht umsonst gibt es auch den Spruch, dass wissenschaftlicher Fortschritt in Generationen stattfindet, weil erst die alte Garde ausscheiden muss, bevor neue Theorien ernsthaft untersucht und angenommen werden.

                      dass die Antwort “Nein” lautet (korrigier mich, wenn ich falsch liege), die Folgefrage, warum nicht?

                      Dafür gibt es logische Überlegungen, um Monotheismus zu begründen. Wenn man annimmt, dass es "Göttlichkeit" gibt, und das diese unsere sichtbare Welt geschaffen hat. Welche Eigenschaften müsste "Göttlichkeit" dann haben?

                      Jede Wirkung hat eine Ursache. Wenn zwei verschiedene Ursachen einander entgegenlaufen, dann gibt es keine Wirkung, außer eine Ursache ist stärker. Stell dir vor, ein Ball liegt vor uns auf dem Boden. Er ist relativ zur Erde in Ruhe. Damit er sich bewegt, also eine Wirkung eintritt, muss eine Kraft auf ihn wirken. Wenn wir beide aus gegensätzlichen Richtungen eine gleichgroße Kraft auf den Ball ansetzen, weil wir mit unseren Füßen dagegendrücken, passiert nichts. Nur wenn eine der beiden Kräfte stärker ist, wird sich der Ball bewegen.

                      D.h. also damit etwas im Universum geschieht, muss es in der Hierarchie der Ursachen eine "stärkste" Ursache geben. Weiterhin muss die Ursache unabhängig von der Wirkung sein. Wir existieren, weil unsere Eltern uns gezeugt haben. Unsere Eltern existieren aber unabhängig von uns. Ob wir geboren werden oder nicht, ändert nichts an der Existenz unserer Eltern. Genauso kann der Ball nicht von selbst bewegt werden. Ob wir gegen den Ball drücken, entscheidet nicht der Ball sondern wir.

                      Die Ursache muss also außerhalb unseres Universums liegen und davon getrennt sein. In der Folge muss es einen Gott geben. Dessen Kraft ist nicht teilbar sondern es wird höchstens Kraft für andere gestattet. Da Gott unabhängig von der Schöpfung ist, muss Gott außerhalb der Schöpfung sein. Damit ist Gott auch "vor" der Schöpfung.

                      Was bedeutet "vor" der Schöpfung? Unser Verständnis von Zeit basiert auf einer linearen Ursache-Wirkung Beziehungskette. Das die Zeit nur in eine Richtung funktioniert, ist entsprechend mit der Entropie begründet. Da Gott außerhalb der Zeit und des Raumes steht und eins ist, folgt die Unendlichkeit von Gott. Gott ist weder zeitlich noch räumlich begrenzt. Damit verändert sich Gott also auch nicht über die Zeit oder den Raum. Es gibt nur einen Zustand von Gott, der in jeder Zeit "gleichzeitig" ist.

                      Das Konzept einer Urgottheit gibt es auch bei vielen polytheistischen Religionen z.B. in der griechischen Mythologie. Vielfach wird "Chaos" als Ursprung gesehen wird, aus dem alle weiteren Gottheiten entstanden sind. Wenn man akzeptiert, dass es einen Ursprung gibt, indem die tatsächliche Kraft liegt, dann erübrigt sich auch die Anbetung nachgelagerter Kräfte, weil deren Kraft vom Ursprung abhängt.

                      Die griechische Mythologie sieht "Chaos" jedoch innerhalb der Schöpfung selbst und nimmt damit an, dass die Schöpfung selbst immer war. Nach unserem heutigen Kenntnisstand gibt es mit dem Urknall jedoch einen zeitlichen und räumlichen Anfang der Schöpfung. Einen Anfang, der singular ist. Jenseits dieses Anfangs ist Gott.

                      Zu guter Letzt damit auch einige theologische Anmerkungen: Für Muslime hat Gott keine Form im Sinne unserer Vorstellung von Raum. Die Idee, dass Menschen als "Ebenbild" Gottes geschaffen wurden, lehnen wir ab. Weiterhin sehen wir Jesus nicht als "Sohn" Gottes und lehnen auch das Konzept der Dreifaltigkeit ab. Diese Konzepte stehen im Widerspruch zu den oben genannten Überlegungen.

                      Ich hoffe, dass es interessant zu lesen und verständlich war. Alles Richtige stammt von Gott, alle Fehler stammen von mir. Ich finde es wichtig aufzuzeigen, dass im Islam, zumindest außerhalb von extremistischen Kreisen, die Beschäftigung mit solchen Fragen und Wissenschaft allgemein einen hohen Stellenwert haben, anstatt unterbunden zu werden. Das Streben nach Verständnis über die Schöpfung steht nicht im Widerspruch zum Glauben, sondern ist ein wichtiger Teil dessen.

                      So wird im Quran auch vielfach gefordert, Über die Schöpfung nachzudenken, z.B. (Englische Interpretation):

                      10:5 He is the One Who made the sun a radiant source and the moon a reflected light, with precisely ordained phases, so that you may know the number of years and calculation ˹of time˺. Allah did not create all this except for a purpose. He makes the signs clear for people of knowledge.
                      10:6 Surely in the alternation of the day and the night, and in all that Allah has created in the heavens and the earth, there are truly signs for those mindful ˹of Him˺.

          • wirkst du für mich schon ziemlich deutlich in der Kategorie von Atheismus im engeren Sinne

            Das darfst du ruhig glauben.

      • Atheisten sind imo gleich wie Religiöse; beide meinen fest zu wissen, ob etwas der Fall ist, obwohl es prinzipiell nicht beweisen kann.

        Logik durchgedribbelt.

        • Na dann versuche doch mal, deine gerade gemachte Aussage zu belegen, wenn du hier schon mit "durchgedribbelter" Logik daherkommst. (Was auch immer das bedeuten soll) Ansonsten, siehe oben.

          • "durchgedribbelt" ist slang, der auf ich_iel üblich ist. Es heißt "durchgespielt, auf höchster Ebene vollendet" und ist immer ironisch gemeint.

            Du hast in deinem Post schon ausgeführt, wofür ich zu müde war um es zu schreiben - Nichtexistenz muss nicht bewiesen werden.

            • Nichtexistenz kann sogar nicht bewiesen werden. Man kann auch nicht 100% sicher beweisen, dass es kein Einhorn auf dem Mars gibt.

              • Das setzt Empirizismus axiomatisch als deine einzige epistemologische Grundlage voraus.

                Aber selbst in der reinen Mathematik gibt es immer Aussagen die wahr sind, aber die nicht bewiesen werden können. Man könnte meinen, in der sterilen Mathematik wo alles aus axiomen mechanisch deduktiv folgen muss, da müsste doch alles beweisbar sein?

                Dachte der Hilbert auch, aber das Hilbert Programm der Mathematik ist krachend gescheitert mit dem Beweis der Gödelschen Unvollständigkeitssätze. Und die beweisen, dass jedes hinreichend komplexe logische system (vereinfacht gesagt, es reicht darin nur rechnen zu können, mehr nicht) blinde Flecken enthält - Aussagen die innerhalb des Systems nicht bewiesen werden können.

                Warum glaubst du, dass unser Framework in den Naturwissenschaften vollständig ist? Empirizismus arbeitet unter den praktischen Beschränkungen von dem was wir messen können, sagt aber nichts über den ontologischen und epistemologischen Status von allen Dingen und Sachverhalten, die außerhalb der verfügbaren Werkzeuge liegen, die wir zur Verfügung haben.

                Viele Grüße, Ein "überzeugter Agnostiker"

                PS: die Demut zu sagen "ich weiß es nicht" oder "man kann es nicht wissen" ist heute eine leider seltene Tugend. Wäre vielleicht auch für andere Themen angebracht. Man muss nicht zu allem eine "ja/nein" Meinung haben.

                PS 2: Wenn man sich mit Grundlagen der Logik und Wissenschaftstheorie intensiv genug beschäftigt, wird man fast automatisch Agnostiker.

                • Eine ganze Menge Wörte, die meiner Einschätzung nach wenig damit zu tun haben, was ich gesagt habe, nämlich die einfache Tatsache, dass man, ums auf Englisch zu sagen „can’t prove a negative“.

                  Als Zweitsprachler ist es mir aber zu schwierig hier ein richtiger Antwort zu geben.

                  Überhaupt mag ich deine Art nicht, wie du unterstellst was ich finde, zum Beispiel:

                  Warum glaubst du, dass unser Framework in den Naturwissenschaften vollständig ist?

                  Sowas würde ich nie sagen. Wenn du eine Diskussion mit jemanden führen möchtest, ist es besser erst mal dem Anderen zu fragen was er findet, und ihm nicht nicht seine Meinung zu diktieren. Schönen Abend noch.

                  • Okay vielleicht hab ich überreagiert, weil mich das Klischee Argument getriggert hat. Tut mir leid. Will niemandem was unterstellen.

                    Ich versuche es mal weniger polemisch.

                    Wenn man beweisen wollen würde "Es gibt einen Gott', müsste man überhaupt erstmal definieren was "es gibt" und was "Gott" bedeutet.

                    Je nachdem wie man das betrachtet, kriegt man ganz unterschiedliche Antworten.

                    Wenn man 'es gibt' interpretiert im materiellen Sinn, also eine Ansammlung von Materie und Energie, die wir 'Gott' nennen, ich glaube da sind sich fast alle einig dass das für jede nicht abstruse Definition von 'Gott' (also kein Opa auf einem Berg oder Spaghetti Monster) sagen kann, was auch immer Gott ist, ist nicht Teil des materiellen Universums.

                    Ich finde also schon zu sagen 'es gibt' ist hier schon problematisch. Gibt es natürliche Zahlen? Wenn ja, was sind sie? Was ist ihre Essenz? Da gehen die Meinungen auch auseinander. Klar ist, genau wie Gott gibt es die Zahl 3 nicht als pure Abstraktion innerhalb der physischen Welt.

                    Wenn aber Gott mehr die Natur einer Zahl hat, kommen wir zu abstrakten Begriffen. Ist Gott eine Art Idee im platonischen reich der Ideen, und wir haben Zugang dazu wie zur Zahl 3 und können eine intuition entwickeln? Auch schwer zu sagen, die Zahl 3 ist definiert über ihre Beziehungen zu anderen zahlen, die Zahl 3 IST genau die Beziehung die alle Dinge die sich wie 3 verhalten instanziieren. Ist "gott" einfach das "Gute"? Aber wer definiert das ? Hier bricht sie Analogie etwas, weil spirituelle Systeme nicht die Formalität und Genauigkeit haben um sie nebeneinander zu legen und zu sagen "das ist der gemeinsame kern'". Das wäre dann aber ein möglicher weg Gott abstrakt genug zu definieren, um ihm eine Art abstrakte Realität zu zuschreiben.

                    Alternativ kann man sagen "Gott ist alles" damit wären wir im Pantheismus und "es gibt Gott" ist trivialerweise erfüllt.

                    Weitere Variante: wir postulieren Gott als etwas außerhalb von allem was wir verstehen und kennen. Da sind wir nah an klassischen Vorstellungen , und die sorgen quasi apriori für unbeweisbarkeit. Sie schieben durch die Definition von Gott diesen direkt aus dem beweisbaren Bereich hinaus. Und damit ist es aber nicht unbedingt falsch sondern einfach nicht beweisbar.

                    Damit wären wir aber quasi bei der parallele zu den Unvollständigkeitssätzen. Zu jedem Zeitpunkt haben wir ein endliches system mit endlich vielen annahmen und Bekannten Fakten und akzeptierten Schlussfolgerungen und Methoden, aber Gott ist etwas im unendlichen limit über alle möglichen Systeme hinweg. Vielleicht existiert dieses limit, vielleicht nicht. In etwa wie die Vorstellung von Georg Cantor - Gott als die unerreichbare und unbeweisbare "absolute Unendlichkeit" (im Gegensatz zu der unendlichen Kaskade von Unendlichkeiten, die er durch die Formalisierung der Mengenlehre bewiesen hat)

            • Oops, sorry, da habe ich den falschen Baum angebellt.

      • Dieses Argument muss endlich verschwinden. An der Wirklichkeit kann man überhaupt nichts beweisen. Beweise gibt es in der Mathematik und meinetwegen vor Gericht. In empirischen Wissenschaften gibt es nur Empirie und bessere und schlechtere Theorien über Empirie. Etwas außerhalb der Erfahrung anzunehmen, ist einfach nicht zielführend, wenn man Aussagen über die Wirklichkeit treffen möchte. Eine gute Theorie ist ein, die eine hohe Falsifizierbarkeit aufweisen. Karl Popper brachte es auf den Punkt:

        Ein empirisch-wissenschaftliches System muss an der Erfahrung scheitern können

        Eine Theorie, die dieses Kriterium nicht erfüllt, muss aus wissenschaftlicher Sicht daher abgelehnt werden. Leider hat der Theismus und auch viele andere esoterische Glaubenssysteme, genau diesen Haken. Sie haben keine Falsifizierbarkeit, sondern verlagern ihre Prognosen in den metaphysischen Raum, also außerhalb der Erfahrung. Immer, wenn sie sich trauen diesen zu verlassen, werden sie aber überführt. Zum Beispiel konnte man falsifizieren und als falsch nachweisen, dass Wünschelruten funktionieren, dass Sternzeichen die Persönlichkeit beeinflussen oder dass Beten einen externen Effekt hat.

        Wissenschaftler meinen deshalb zu wissen, ob etwas der Fall ist, weil sie nur dem überhaupt einen Wahrheitswert zuweisen, was sich diesem Prinzip unterordnet. Darum ist die Gotthypothese aus unserer Sicht nicht mal falsch. Sie hat ganz einfach keinen Wahrheitswert und sollte deshalb verworfen werden. Rein praktisch ist es sinnvoll, davon auszugehen, dass es keinen Gott gibt. Jedenfalls keinen, der mit unserer Realität in irgendeiner Weise wechselwirkt.

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