Nachdem die Kinder ausgezogen sind, steht bei vielen älteren Menschen Wohnraum leer. Das birgt ein großes Potenzial für den Wohnungsmarkt, sagen Experten. Doch in der Praxis gibt es Hürden. Von Göran Ladewig.
Joa, haben wir in der Verwandschaft auch. Da wohnt der ältere Herr alleine oben, will aber nach zwei Chaoserfahrungen unten nicht mehr vermieten. Dann isses eben eine möblierte Wohnung für wenn man Familie oder Freunde zu Besuch sind. Oder mein Vatter - wohnt auch allein auf >200m², nachdem meine Mutter gestorben ist. Hat er alles in Handarbeit gebaut, will er nicht raus. Kannste auch nix zu sagen, sagste nur was falsches.
Die Wohnfläche pro Kopf ist seit 1991 über ein Drittel gewachsen. Wir schaffen unsere Klimaziele nicht, über die Ziele zur Begrenzung der Flächenversiegelung reden wir da noch nicht Mal. Ich glaube um die 70% des Bestandes muss energetisch saniert werden und wir haben jetzt schon Fachkräftemangel. Städte in Ostdeutschland sterben weil sie Leerstandsraten jenseits der 10% haben.
Unseren Bestand besser zu nutzen ist die einzig rational zielführende Schlussfolgerung.
"Statt den alten ihres wohlverdienten Wohnraums zu berauben" ... Ja ne is klar die haben das nötig zu zweit in einem Einfamilienhaus zu hausen, welches oftmals weder in der Anbindung noch im Betrieb Seniorengerecht ist. Wir haben riesige Probleme mit alterseinsamkeit soweit ich weiß und man hört verdammt viele alte Menschen jammern das der Unterhalt und das putzen ihres viel zu großen Hauses sie aufzehrt.
Es sollte ja nicht darum gehen den Leuten was weg zu nehmen sondern eine passende Wohnsituation für jeden Lebensabschnitt verfügbar zu machen und den Menschen auch dabei zu helfen diesen zu finden und zu beziehen.
Meine Großmutter wollte nicht ihr Haus verlassen .__.
Die wäre da am liebsten drin begraben worden wenn es möglich gewesen wäre.
Ich weiß nicht wie Aussagekräftig das ist, aber ich hab schon oft gehört das Menschen im Alter recht Stur werden sollen :o
Der Vorschlag ist ja auch ein Teil des Hauses als Wohnung zu vermieten. Das würde wirklich vielen Rentner bei ihrer niedrigen Rente sehr helfen. Wenn man gute Mieter findet, ist es auch gut jemanden in der Nähe zu haben, der einem hilft, wenn man mal krank ist oder so.
Das habe ich alles im Familienkreis auch so kennengelernt. Das ist echt ein riesiges Problem, würde aber die Wohnraumknappheit so einfach lösen. Nur: Die Alten kommen einfach nicht raus aus der großen Wohnung, denn es gibt nichts zum Hinziehen.
Stimmt, zum einen sind altersgerechte Wohnungen mit guter Infrastruktur Mangelware. Zum anderen ist es mit Risiko und Kosten verbunden seinen Besitz zu veräußern und was Neues zu kaufen.
So als Beispiel, verkaufen mit Makler kostet gern 3,57% dazu kommt beim Kauf grob 9-10% auf den Kaufpreis. Angenommen man verkauft ein Einfamilienhaus mit 400k Wert und kauft sich eine Wohnung mit 280k dann bezahlt man beim Verkauf dem Makler 14,28k und beim Kauf insgesamt 28k. Dazu muss man beachten dass bei einem Umzug gern noch andere Kosten anfallen (Neue Möbel, hier was streichen, dort was ausbessern. ) je nach Situation eben. Mit den 42k Nebenkosten kommt man schnell auf 50k.
Der emotionale Aspekt und die Leistungsfähigkeit ist noch gar nicht beachtet -> Ein Haus leer zu räumen ist in der Regel nicht einfach.
Also viel Stress und Geld dafür dass man in einer neuen Umgebung sich zurechtfinden muss. Mit neuen Nachbarn, neuen Geräuschen, eventuellen Einschränkungen.
Meiner Meinung nach sind die Einfamilienhäuser ein schlechtes Konzept. Sie sind sinnvoll für 25-30 Jahre in denen man Platz benötigt aber danach viel zu groß und unflexibel in der Nutzung.
Du zeigst hier finanziell allerdings den Worst Case auf. Es geht ja auch anders wie Vermieten anstelle Verkaufen und Mieten anstelle Kaufen.
Tatsächlich habe ich das aber auch schon so mitbekommen. Und der Verkauf & Neukauf war sogar negativ, sprich die neue ETW war teuerer als durch den Verkauf eines EFH eingenommen.
EFH habe ihre Schwächen. Andere Wohnformen sind aber auch nicht besser. MFG und ETW im Eigenbesitz kommen mit dem Problem der Eigentümergemeinschaft, die regelmäßig nötige Sanierungen verhindert. Mieten ist nachteilig für den Vermögenszuwachs, man kann gekündigt werden und darf nicht sanieren/ reparieren (Stichwort Schimmel).
Dem emotionalen Aspekt möchte ich noch den energetischen Aspekt hinzufügen. Ab einem gewissen Alter (ca 70+) schafft man den ganzen Orgastress bei einem Umzug auch nicht mehr. Da ist man dann gefangen im Haus oder Wohnung. Am besten vorher planen. Meine Frau und ich haben das auf der Liste - dauert aber noch. Für mich sind die emotionalen und energetischen Aspekte tatsächlich die wichtigsten und verhindern mMn den nötigen Umzug.
Meiner Meinung nach sollte es günstiger sein, Eigentum zu kaufen und zu verkaufen. Die Gebühren (Grundbuch, Grunderwerbssteuer) sind viel zu hoch und sind schnell mal im Bereich eines Jahresgehalts. Da wird ein "Downsizing" unattraktiv.
Ja oder unsere Nachbarin lebt mittlerweile alleine. Und hat zwei Wohnungen. Und die zweite ist ja so praktisch wenn die Familie kommt. Verstehe ich aber das ist natürlich maximal ungünstig. Meine Mutter lebt Sänger auch in dem Haus in den ich aufgewachsen bin alleine...