Ich bezog mich nicht auf die Kosten, sondern das fehlende Produktionsvolumen und die fehlende Oekostrom-Produktion. Wenn alle Anlagen, die weltweit bis 2035 fertiggestellt werden sollen noch nicht mal 10% des in deutschen Industriebedarfs decken koennen, wie soll denn jemals genug Kapazitaet entstehen, um auch noch den Individualverkehr damit zu versorgen?
Also der Ansatz des Auslandes wäre schonmal der richtige. Atomstrom hätte man nicht abschreiben dürfen. Eine Umkehr sollte noch möglich sein. Das ist es eigentlich immer.
Auch muss man sich von dem Gedanken der Autonomie abwenden. Deutschland ist kein Land, das günstig zur Energieerzeugung ist. Schon garnicht Ökostrom.
Da haben es Länder wie Norwegen mit all ihrer Wasserkraft an den Fjorden beträchtlich einfacher. Man wird früher oder später einsehen, dass Windkraft aus dem geographischen Norden und Solarkraft in den geeigneten Klimazonen um Afrika, diesen Bedarf decken werden.
Für unmöglich halte ich das also nicht.
Geschweige denn dass wir erst mal genuegend Strom produzieren muessen, um von Gas und Kohle wegzukommen bevor wir ueberhaupt anfangen koennen, ueber E-Fuels fuer Privat-PKW nachzudenken.
Da liegt noch ein Weg vor uns. Aber eine Abkürzung einschlagen, auf Kosten unseres Lebensstandards oder unseres Wohlstandes, halte ich für sozial brandgefährlich. Schaue alleine mal, was Russland hier mit der Gasbedingten Finanzkrise ausgelöst hat. Die Leute wählen AfD, in ganz Europa rechts. Ich glaube ich werde da aus Prinzip auch mitmachen.
Denn vor sozialen Verwerfungen habe ich mehr Angst, als vor einem schleichendem Klimawandel, an dessen Auswirkungen man sich im schlimmsten Fall noch anpassen kann.
Mal ganz abgesehen davon, dass es eben rein thermodynamisch voellig ineffizient ist.
Dann sollten wir auch Waschmaschinen und Trockner aus unseren Wohnungen verbannen. Nur noch in Waschsalons gehen. Kaltes Wasser nur noch trinken, Boiler aus. Heizung auch ausbauen. Pulli wird reichen.
Nein. Viele Bestandteile unseres Lebens sind thermodynamisch ineffizient. Alleine jeder Kühlschrank ist ein entropiegetriebenes Heizelement.
Teslas fahren so gut, dass sie ab und zu einfach auf der Autobahn grundlos Vollbremsungen machen wenn man nicht schnell genug reagiert und selbst aufs Gas drueckt um entgegenzusteuern (einfach mal nach Phantom braking googeln).
Das ist aber nicht nur autonomes Fahren betreffend. Der Notbremsassistent von VW und Skoda ist auch ein bisschen sensibel. Auch hier gibt es höchst selten Fehlbremsungen.
Es ist fraglich, ob das somit das autonome Fahren betrifft.
Und Mercedes kann jetzt auf der Autobahn im Stau bis 60km/h autonom fahren, was so mit Abstand das einfachste Szenario ist weil da nicht ploetzlich Seitenstrassen einbiegen oder spontan mal jemand von hinten mit der doppelten Geschwindigkeit angerauscht kommt.
Hier muss angemerkt werden, dass damit das vollautonome Fahren gemeint ist. Teilautonom, also mit Händen am Lenker, fahren Tesla und Mercedes auch schneller.
Gerade die Tesla Stadtfahrten sind aber besonders interessant. Noch viel komplexer, und funktionieren dafür schon beeindruckend gut.
Falls du dir einen nervigen Amerikaner anhören willst, während ein Tesla durch eine Stadt navigiert:
https://youtube.com/watch?v=Yy0GaUv8kGg&pp=ygUXVGVzbGEgc2VsZiBkcml2aW5nIGNpdHk%3D
Nicht mal Spur wechseln tut das Teil sondern bleibt bei Ausweichmanoevern innerhalb der eigenen Spur...
Ja Probleme sind noch da. Aber alleine die kurze Zeit, in der so viel Fortschritt stattgefunden hat spricht für sich.
Bei idealeren Buchungsverhältnissen und Vorplanung könnten eventuell einige Probleme der Organisation behoben werden.
Diese Buchungsverhaeltnisse sind aber absichtlich so. Es gibt genuegend Leute die sich beschweren, dass man mit der Bahn so unflexibel sei und daher das Auto doch so viel besser waere. Genau deswegen gibt es diese Tickets.
Ja. Verstehe ich auch beim Nahverkehr und Regionalverkehr.
Beim ICE könnte ich mir das aber trotzdem gut vorstellen.
Außerdem würde mit diesen sehr kurzfristige Spontantickets die Kosten sinken, wenn noch Plätze vorhanden sind, im Interesse einer maximalen Auslastung.
Damit man eben spontan wenn das Kind noch mal kurz vor man aus dem Haus wollte in die Windel gemacht hat einfach einen Zug spaeter nehmen kann. Oder wenn man sich spontan entscheidet doch noch eine Nacht laenger bei Freunden zu bleiben trotzdem wieder Heim kommt.
Also bis vor zu einem Tag vor der Reise finde ich eine Stornierung zumutbar. Und für sehr kurzfristige Stornierungen finden sich sicher auch Lösungen. Wie zum Beispiel eine Teilerstattung.
Also muss man entweder dafuer sorgen, dass im vorraus gebuchte Tickets auch in diesen Faellen ihre Gueltigkeit behalten, oder Menschen denen diese Flexibilitaet wichtig ist werden eben ihre Tickets immer erst kurz vor Abfahrt am Bahnhof kaufen.
Für IC Züge halte ich das wie gesagt für richtig. Hier besteht immenses Optimierungspotential, mit dem viele Probleme der Bahn kurierbar wären. Jetzt sind mehrere Regierungen daran gescheitert. Nix bessert sich. Also muss das Gesamtkonzept überdacht werden.
Vielleicht (aber meiner Meinung sehr unwahrscheinlich) hast du nämlich recht mit dem Individualverkehr. Aber dann muss man bei sogar weiter zunehmender Kundschaft bei der Bahn halt auch hier Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen, zum Zwecke der Optimierung.
In beiden Fallen hat man keinerlei Planungssicherheit.
Doch eben schon. Spontanbucher würden davon profitieren. Menschen die 1-2 Tage vorher buchen nicht.
Der Individualverkehr ist der neuste Schritt der Mobilitätsgeschichte. Und ich bin vehement dagegen, Fortschritt aufzugeben.
Es ist kein Rueckschritt, wenn man Fehler eingesteht und was aendert. Es gibt einen nicht unerheblichen Teil der Bevoelkerung, die selbst wenn sie wollten nicht mit dem Auto fahren koennen (Kinder, Blinde, Gelaehmte, alte Menschen die nicht mehr die noetige Reaktionsfaehigkeit haben). Wieder andere koennen sich eventuell den Fuehrerschein oder das Auto nicht leisten.
Das bedeutet aber nicht, dass diese nicht vom Auto Gebrauch machen können.
Taxi und Fahrdienste, oder auch Angebote wie BlaBlaCar machen es auch Blinden und anderen Menschen möglich vom Auto zu profitieren.
Gerade diese Menschen bekommen auch schnell Schwierigkeiten im Bahnhofsjungle.
Und auch Menschen, die sich kein Auto leisten können/wollen, können auf car sharing Angebote zurückgreifen bei Bedarf.
Das Auto ist eben nicht exklusiv.
Mit bezahlbaren Nahverkehr, nicht nur per Bahn sondern auch per Bus oder Anruf-Sammeltaxi, werden all diese Menschen an der Mobilitaet beteiligt. Das ist echter Fortschritt.
Ja, aber diese müssen sich nicht einander ausschließen.
Die Flexibilität eines Autos ist durch andere Verkehrsmittel unerreichbar.
Hier rückwärtsgewandt den Menschen diese Option zu nehmen ist eben rückschrittig.
Sammeltaxi und Individualverkehr schließen einander nicht aus.
Ganz abgesehen von der Verbesserung der Lebensqualitat durch weniger Laerm, Schmutz und Hitze in autofreien Staedten.
Naja. Gut. Das Schlimmste, den Reifenabrieb, hast du vergessen. Aber fest steht auch, dass Menschen in Städten glücklicher sind, als auf dem Land.
Zumindest so habe ich es mal in einer Terra X Doku gehört. Finde das natürlich ein bisschen fragwürdig.
Aber dass Städte so ihre Vorteile an Versorgung haben, steht ja fest.
Und dass der gut verdienende Chirurg mit Auto zur Arbeit fahren will, weil er sich den Garagenstellplatz leisten kann und will, dann steht das im Zusammenhang.
Dahingehend sind manche Leiden die Kosten für viele andere Vorzüge.
Aber wir legen uns ja ueberhaupt nicht ins Zeug, selbst die eigenen vor 10 Jahren gesteckten Klimaziele haben wir verfehlt, jetzt muss man halt langsam mal in die Puschen kommen.
Aldis wir den 1980ern sinken unsere Emissionen. Die Energieeffizienz unserer Haushaltsgeräte wird optimiert, die Automotoren verbrauchen immer weniger. Jetzt kommen die dreimotorigen Mittelklassewagen auf den Markt. Der Fortschritt hat uns schon weit gebracht und wird dies auch noch weiter tun.
Statt Enthaltung muss weiter in Optimierung und Innovation investiert werden. Denn dieser ist der bisherige Erfolg zu verdanken.
Und sich an vereinbarte Ziele zu halten, wenn es sonst niemand tut, behindert einen nur selbst. Die anderen nutzen das wirtschaftlich schamlos aus.
Wenn wir vor 20 Jahren mal angefangen haetten was zu aendern muesste es jetzt auch nicht so schnell gehen.
Es geht nunmal nur so schnell, wie es dir Innovation und Wirtschaft zulässt.
Es wird übrigens schon seit Jahrzehnten an Optimierung gearbeitet.
Manche Politiker stecken vielleicht Ziele ab, das bedeutet aber nicht, dass diese auch ohne selbstzerstörerische Tendenzen, erreichbar sind.
Wir Sünden nicht vergessen, dass struktureller Wandel von finanziellen Mitteln abhängig ist. Die Wirtschaft muss an aller erster Stelle erhalten werden. Dann erst kommen Klimabemühungen.
China legt sich ins Zeug, die haben ihre Emissionen wirklich massivst gesenkt und im Gegensatz zu uns erreichen die ihre (recht ambiitionierten) Ziele sogar vor Plan.
Hier muss ich aber kurz Kritik üben. Ärmere Länder, die für viele Emissionen verantwortlich sind, wie China, haben es zu Anfang sehr einfach für eine Senkung der Emissionen zu sorgen.
In ärmeren Ländern ist noch viel alte Technik in Umlauf. Jedes Haushaltsgerät mit miserabler Effizienzklasse.
Wenn dann mal wirtschaftlicher Aufschwung stattfindet, wie es in China die letzten Jahre der Fall war, dann werden auch die alten Geräte zunehmend durch neue ersetzt.
Das ist halt alles in Deutschland schon längst geschehen. China steht da noch am Anfang.
Und all diese kleinen Änderungen tragen jetzt halt dazu bei.
Die ersten Prozente abzusenken ist sehr einfach. Fortschreitende Optimierung dagegen wird schrittweise immer schwieriger.