Produkte sollen künftig länger halten und leichter zu reparieren sein: So sieht es die Ökodesign-Verordnung vor, der das EU-Parlament zugestimmt hat. Auch die Vernichtung unverkaufter Textilien und Elektrogeräte soll verboten werden.
Eine EU-Verordnung ist ein verbindlicher Rechtsakt. Alle EU-Länder müssen diesen in vollem Umfang umsetzen.
Wäre es "nur" eine EU-Richtlinie, dann würde die EU nur das zu erreichende Ziel vorgeben, und die Länder müssten dann eigene Gesetze erlassen, um das Ziel auch umzusetzen.
Aber klar: umgesetzt und kontrolliert werden muss das von den EU-Mitgliedsstaaten.
Ja, mich interessiert eben wie genau die Umsetzung angedacht ist. Freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen? Gibt es sowas wie den Wirtschaftskontrolldienst? Zertifizierungen? Gibt es Meldestellen für Mitarbeiter? Was sind die Strafen bei Nichteinhaltung?
Wie soll das mit dem Vernichtungsverbot für Neuware funktionieren? "Fast Fashion" ist ja qualitativ minderwertiger Schrott; der einzige Kaufgrund ist das "signaling" an die "peer group", dass man den neusten Modetrend nicht verschlafen hat. Wenn der Trend vorüber ist, gibt es keinen Grund mehr, das Zeug haben zu wollen; nichtmal geschenkt. Werden die Läden dann gezwungen, den gesamten Lagerbestand im Sortiment zu führen bis alles verkauft/verschenkt ist, auf die Gefahr hin dass sie konkurs gehen, weil die gesamte Verkaufsfläche mit unverkäuflichen Ladenhütern gefüllt ist? Nicht, dass ich was dagegen hätte, aber es wäre unerwartet radikal.
Oder kommt die unverkaufte/unverkäufliche Ware dann nicht mehr in den Schredder, sondern in eine Lagerhalle, die irgendwann - ups - abbrennt?