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Vollständiges Jahr noch nötig für den Lebenslauf?

Mir geht aktuell folgende Frage durch den Kopf:

Ist es noch zeitgemäß und "notwendig" möglichst zusammenhängende Jahre im Lebenslauf zu haben? Kurz zur Situation: Ich bin nach 3 Jahren, die durchwachsen waren mit Krankheit, Arbeitslosigkeit, Reha und beschäftigung mit niedriger Stundenzahl seit anfang diesen Jahres endlich wieder in eine festen Vollzeitstelle. Grundsätzlich bin ich auch mit der Arbeit die ich verrichte zufrieden und der Kunde erst recht. Allerdings gibt es dinge die der Job mit sich bringt die mich mehr und mehr nerven und belasten. Da das ganze ein Jahresvertrag ist habe ich mir eigentlich gesagt ich zieh den auf jeden Fall durch, hauptsächlich um mal wieder ein ordentliches und zusammenhängendes Jahr im Lebenslauf stehen zu haben. Da ich aber nicht weiß ob sich die betreffenden Dinge in naher zukunft ändern denke ich zunehmend über einen Jobwechsel nach und stelle mir die eingangs erwähnte Frage.

TLDR:

  • Lücken im Lebenslauf in den letzten Jahren aufgrund Erkrankung.
  • erster Vollzeitjob seit 3 Jahren mit Jahresvertrag
  • Probleme die mich über Jobwechsel nachdenken lassen
  • frage mich ob es heutzutage (bzw in meiner Situation) noch wichtig ist "volle Jahre" im Lebenslauf zu haben.
6 comments
  • Keiner kennt deine Situation oder Umstände. Aber nein, es gibt kein Gesetz - auch kein ungeschriebenes - dass du keine Lücken im Lebenslauf haben darfst. Vielfach herrscht so starker Bewerbermangel, da zählt mehr was du auf dem Papier kannst und wie du dich verkaufst.

    Nach Krankheiten darf z.B. eh keiner Fragen. Da darfst du sogar explizit über Lücken lügen, nur nicht über fachliche Fähigkeiten im Zusammenhang mit denen (z.B. Weiterbildungen in der Zeit behaupten).

    Wenn du den Job wechseln kannst, weil deine Arbeit jemand anderer bezahlen will, die Begleitumstände des anderen Jobs dir besser passen und du dadurch zufriedener wirst, dann mach das. Wenn du lieber das Jahr voll machen willst und die schlechten Dinge der jetzigen Stelle (die jeder Job hat) dafür akzeptieren kannst, dann tu das.

    Wir haben grds. einen Arbeitnehmermarkt, das bleibt jetzt auch für viele Jahre so. Aber erst neuen Job sicher haben, dann kündigen. Ist eigentlich selbstverständlich.

    Es ist natürlich ebenso eine Idee, erstmal das Gespräch mit deinem Arbeitgeber/Kunden zu suchen, wenn etwas nicht passt. Gerade wenn dir dein Job im Grunde taugt. Ohne Infos kann ich nur generalisieren, aber wenn Dinge dich stören, dann beeinflussen sie i.d.R. zumindest die Qualität deiner Arbeit negativ. Sowas liegt aber oft an systemischen Schwächen in einem Unternehmen und die kosten Geld. Da würde dein Input vlt. sogar geschätzt. Bereite dich auf sowas vor, sei sachlich, freundlich, nett und konstruktiv, dann läuft sowas fast immer gut. Je nachdem wie das ankommt, erleichtert es dir auch deine Entscheidung.

    Ich hoffe, dass dir mein Input etwas weiterhelfen konnte.

  • Nirgendwo länger als 6 Monate gearbeitet zu haben und dann auch noch Lücken zwischen den Beschäftigungen zu haben, wäre sehr verdächtig. Ansonsten würde ich mir da keinen großen Kopf machen, denn du kannst es doch sogar positiv verkaufen und bringst sogar schon die richtige Idee mit, wie du hier zeigst:

    Da das ganze ein Jahresvertrag ist habe ich mir eigentlich gesagt ich zieh den auf jeden Fall durch, hauptsächlich um mal wieder ein ordentliches und zusammenhängendes Jahr im Lebenslauf stehen zu haben.

    An deiner Stelle würde ich folgendes tun: Mit niedriger Intensität nach neuen Jobs suchen. Argumentation dort könnte dann so aussehen: Ich hatte eine sehr schwierige Zeit und für mich war damals der Wiedereinstieg Berufsleben ersteinmal oberste Priorität. Ich habe meinem Arbeitgeber, meinen Kunden und auch mir selbst beweisen können, dass ich inzwischen wieder voll leistungsfähig bin (am Besten noch mit: und zwar weil A, B, C). Da der Vertrag befristet ist und ich

    • Variante A: ohnehin Ambitionen habe, mehr zu leisten, suche ich für alsbald eine neue Stelle, auf der ich langfristig wachsen kann
    • Variante B: jetzt die Arbeitsbedingungen für mich einen höheren Stellenwert gewonnen haben, such ich für alsbald eine neue Stelle, mit der ich langfristig zufrieden bin

    Beide Varianten schließen sich nicht aus und du kannst auch beides nennen. Eventuell bekommst du damit schon gute Angebote zum nächstmöglichen Zeitpunkt und musst gar nicht bis zum Ende des Jahresvertrags warten. Je weiter die Zeit voranschreitet, desto intensiver sollte die Suche werden und desto mehr kann die Argumentation wechseln zu: Die Stelle war von vornherein befristet und ich suche für den Anschluss etwas Neues, wo ich mich langfristig wohlfühle. Verlängern möchte ich nicht, weil xyz.

    In jedem Fall würde ich es positiv hervorheben, dass du gerade durch die Fragmentation deiner bisherigen Vita ein langfristiges Engagement suchst. Arbeitgeber lieben das, weil Arbeitnehmer umso effizienter werden, je länger sie da sind und dadurch auch umso profitabler. Außerdem sind Bewerbungsprozesse ein pia.

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