Heute gibt es Inhalte nur noch auf Walled-Garden Plattformen. Suchergebnisse bringen einen auf die immergleichen Seiten. Oder man landet in Keyword Honeypots. Früher (hust), da war das Internet noch echtes Neuland — da konnte man Neues entdecken. ICQ, IRC oder frühe Web2.0 Dienste wie StumbleUpon brachten einen in bislang unbekannte Webwelten.
Früher, also vor 5 bis 10 Jahren, waren die Suchmaschinen besser, sie waren noch etwas mehr technisch orientiert. Jetzt sind sie auf den mainstream Benutzer runtergedummt. Ohne Anführungszeichen, Minus, Site:, Datum einschränken, clickbait & Werbeblocker und zusätzlichem Blacklisten von bekannten Null-Inhalt Seiten, findet man teilweise nicht mehr was man sucht. Dann macht Google ständig A/B Testing mit mir, was mich total abfuckt, wenn mal wieder die Ergebnisse absolut keinen Sinn ergeben.
Früher waren die Foren schon nervig und teilweise mühsam zu durchsuchen, dass hat für mich tatsächlich erst Reddit abgeschafft und weil Google es höher geranked hat.
Eigentlich eine Tragödie was mit Reddit passiert, denn es hat für mich das Internet in so vielen Punkten verbessert. Bevor Huffman das mit den API Änderungen gepusht hat, wollte ich groß in Reddit IPO einsteigen, weil es für mich die Zukunft des Social Media darstellt(e). Natürlich nicht für ewig, wie das so mit Internet Firmen ist, die nicht Facebook sind, aber zumindest solange Reddit noch stark wächst.
Produktreviews, Software und Techfragen, News, Meinungsbilder und Diskussion, dass sind alles Themen die durch Reddit verbessert wurden. Weil sie aktueller, schneller und übersichtlicher sind (abgesehen von der offiziellen Reddit Suche, die suckt).
Warum in einem linearen Forum herumärgern, wenn man sich zu einem Thema auch horizontal vertiefen kann und wer nicht wollte einfach einklappen.
Warum auf unübersichtliche fake Amazon Reviews eingehen, wenn man auch Erfahrungsberichte von Nutzern lesen kann, die wiederum von allen anderen, jederzeit, kritisch bewertet werden können?
Gleichzeitig wurde der Inhalt moderiert und jeder konnte einfach ein eigenes Subreddit erstellen, falls man eine neue Idee hatte, es neue Produkte gab oder einfach eine alternative wollte.
Durch gute Reddit Apps kann man super einfach von einem Thema zum anderen wechseln. Relay oder Boost, einfach toll mit einfachen Gesten zu navigieren.
Lemmy hat da noch einen langen Weg vor sich, aber ich sehe Potential.
Ich vermisse an dem alten Internet eigentlich nicht so viel. IRC/ICQ ist jetzt Discord und anstatt GMX nutze ich Gmail.
Eigentlich gut das wir uns von den Sozialen Netzwerken mit Name und Bild, mehr Richtung Anonymous entwickeln. Facebook nutzen immer weniger und das ist gut so. Es entfernt, zumindest für mich, die Ebene des Unwohlsein und Vergleichen. Es ist leichter Menschen zu ignorieren die man privat sowieso nicht kennt. Mein Nachbar mit Ferrari macht mich mehr neidisch als 1000 Sportwagenbesitzer im anonymen Internet.
Ich vermisse allerdings eine Zeit ohne Twitter, diese Seite bietet nur ein Portal für Spam, Hass und Fakenews. Vielleicht schenkt uns Musk ja zumindest den Untergang von Twitter. Oder Nachrichtenportale hören endlich auf den Kaffeesatz daraus zu saugen.
Ok genug geschrieben. Mir war gerade langweilig auf der Arbeit. Thx 4 reading.
Niemand hat einem versucht, unterschwellig etwas unterzujubeln (dark patterns, SEO optimierte Blogs, Influencer, Clickbait Artikel). Leute waren ehrlich und lieb zu einander (keine bots, keine echo chambers, kein RTFM oder LMGTFY).
Und Napster. Die Zeit der grenzenlosen Piraterie. Keine exklusiven Inhalte. Keine hundert Abos, die man für Taschenrechnerapps nun bezahlen soll.
Ja, das ist einfach absolut korrekt. Früher war das Internet viel kreativer. Foren, die ganzen eigenen Homepages, weniger Doomscrolling, das bewusstere Konsumieren von Inhalten, weniger Paywalls (ok, man muss ja irgendwie Geld verdienen). Keine Influencer. Kein exzessiver Social-Media-Scheiß. Alles viel weniger zentralisiert. Irgendwie herrschte eine Aufbruchstimmung. Die Einstiegshürde etwas cooles im Internet zu machen war viel geringer. Der große Bruder eines Freundes hat Mitte der 2000er nach dem Abi einfach mal ein Browserspiel mit entwickelt, was dann richtig steil ging und eine große Firma wurde. Einfach so, mit ein bisschen PHP, was er in der Oberstufe gelernt hat. Wäre heute unmöglich, die Komplexität von Systemen ist extrem gestiegen.
Ich weiß gar nicht, wann die Stimmung gekippt ist. Fing gefühlt Ende der 2000er an. Aber in den ersten paar Jahren hatten Twitter und selbst Facebook noch ein bisschen was avantgardistisches. Aus diesem Stimmungsbild heraus entstand die Piratenpartei, die kurz auch mal richtig Hoffnung machte. Ich denke, so ab 2011/12 wurde die Monopolisierung des Internets immer offensichtlicher, Social Media hat sich professionalisiert, es kamen die ersten Influencer, alles ging immer mehr in Richtung Walled Garden. Der Spirit des „alten“ Internets ist ab da ziemlich schnell ausgestorben.
Aus diesem Stimmungsbild heraus entstand die Piratenpartei, die kurz auch mal richtig Hoffnung machte.
Die haben leider total verpasst sich als das zu präsentieren, was sie eigentlich waren: Eine gesamteuropäische Bewegung.
Ich glaube wirklich, hätte die Gesellschaft die Piratenpartei nicht so hart abgestraft, wären wir heute in vielen Belangen weitaus besser aufgestellt als wir es sind.
Ein klein wenig muss ich dir glaube widersprechen. Die Einstiegshürde ist, meiner Meinung nach, stark gesunken. Sich heutzutage irgendwo einen Server zu klicken oder sogar einen Raspberry Pi an den Router zu klemmen ist so einfach. Dann dort etwas zu deployen und mit modernen Sprachen (lies, nicht PHP) etwas zusammenzuhacken ist super einfach.
Ich fand es schade als heroku den free tier eingestellt hat. Ja ich weiß, da ist auch eine große Firma hinter, aber noch komfortabler habe ich nie irgendwelche Webapps deployt.
Was, glaube ich, gestiegen ist, sind die Ansprüche. Wenige Leute würden heute ein Browserspiel aus der Hinterhofspieleschmiede spielen, wenn es nicht krasse Grafik hat und hoch poliert ist.
Wenige Leute würden heute ein Browserspiel aus der Hinterhofspieleschmiede spielen, wenn es nicht krasse Grafik hat und hoch poliert ist.
Indiegames mit vergleichsweise unanspruchsvoller Grafik sind doch in den letzten Jahren extrem beliebt geworden - während vor 15 Jahren noch alle wollten, dass jedes Spiel wie Crysis aussieht.
Vielleicht sehe ich das heutige Internet auch ein bisschen zu pessimistisch. Ich war halt Mitte der 2000er-Jahre in diversen (nicht zu kleinen!) Online-Communities aktiv, wo das CMS vom Admin, der noch Schüler war, zusammengefrickelt wurde und über Jahre tatsächlich produktiv im Einsatz war. Gefühlt hat das damals auch total professionell ausgesehen. Heute ist der (gefühlte) Niveauunterschied zwischen dem was man als Amateur (in realistischer Zeit) daheim zusammenhacken kann und dem was als professionell durchgeht, viiieeelll größer geworden.
Btw: Ich arbeite zwar schon lange nicht mehr mit PHP, aber das heutige PHP ist durchaus nicht mehr so übel. Hat halt nur einen miesen Ruf. ;)
Wenn eine Instanz was Dummes macht oder geblockt wird, dann sind der Content und die Accounts der User da drauf auch weg (bzw. getrennt vom Rest). Immerhin können alle andern weitermachen, als wäre nichts passiert.
Natuerlich koennen Instanzen und damit auch deren Inhalt verloren gehen, aber das Problem hatten wir schon immer. Der Unterschied im fediverse ist imho das Leute automatisch wissen wohin sie stattdessen gehen koennen, die einzelnen Communities finden viel schneller wieder zueinander. feddit macht dicht? dann sehen wir erstmal auf beehaw oder sonst wo wieder.
Soweit ich das verstanden habe sind nur die Originale weg. Sobald du aber mit Communities auf anderen Knoten interagierst legt ActivityPub eine Kopie auf deinem Heimatknoten an. Somit wäre der Content gesichert und könnte von neuen Communities weiter verlinkt werden - glaube ich
Das zeugt eigentlich nur von mangelnder Kompetenz im Umgang mit Suchmaschinen von deiner Seite.
90% der Leute die "elektrische Zahnbürste" googeln, möchten eine kaufen. Es ist völlig in Ordnung, wenn Google auf den ersten zehn Seiten deswegen fast nur Vergleiche und Online Shops anzeigt.
Wenn ich allerdings speziell nach "elektrische Zahnbürste funktion" google, kamen auf den ersten beiden Seiten relevante Ergebnisse und nur zwei gesponsorte Links. Erst auf Seite drei gab es dann den ersten Testsieger Vergleich.
Vielleicht steh ich mit meiner Meinung ziemlich alleine da aber es nervt mich sowas zu lesen.
Das internet, vom Konzept her, ist immer noch das selbe. Also sollte sich für Leute die das "alte" Internet wollen nichts geändert haben.
Ich empfinde die Aussage auch als widersprüchliche. Das alte Internet war gut weil man neue Sachen entdecken konnte und das neue ist schlecht weil man immer die selben Sachen nutzt?
Versuch andere Dienste zu finden.
Alleine wieviele Suchmaschinen es gibt sollte genug zum entdecken geben. Und dann gibt dir jede Suchmaschinen eventuelle Möglichkeiten andere Sachen zu entdeckten. Ich sehe das Problem eher beim user.
Ich sehe das Problem eher in der Gemütlichkeit und es hat eine gewisse Ironie das Menschen die von sich behaupten gerne neues zu entdecken, sich darüber beschweren das sie Energie investieren müssen um neues zu entdecken.
Das Internet ist vom Konzept her natürlich das selbe. Aber es ist sehr viel stärker zentralisiert bzw. monopolisiert. Wo früher hunderttausende, unabhängig betriebene Foren waren, hast du heute Reddit. Zudem ist heute alles viel professionalisierter und kommerzialisierter. Früher war das Internet voll mit kleinen persönlichen Webseiten von Tripod, Geocities, etc. Die Atmosphäre ist schon eine ganz andere heute.
Das nicht auf jeder Website meine Daten abgeschnorchelt wurden. Und das noch Leute persönliche Blogs mit einer wilden Mischung an lustigen Content geschrieben haben, weil das Wort "monetarisieren" noch nicht erfunden worden war. Bloglines. Delicious (schreibe mir gerade mein eigenes). Was ich nicht vermisse: Popups.
Najaaaa, die wurden schon abgeschnorchelt, nur der Schnorchelungsprozess war damals noch nicht reglementiert. Nicht erwähnenswert, dass die "Lösung" katastrophal ist und das Internet kaputtgemacht hat.
Etwas andere Richtung, aber ich vermisse die selbstgehosteten Server für Online-Videospiele. Um diese Server haben sich Communities gebildet und man hat jahrelang dort immer wieder die gleichen Leute getroffen. Statt einer Queue mit Wartezeit hatte man einen Serverbrowser und man konnte sich aussuchen wo man hingeht.
Auch dort war es irgendwie besser wenn es von der Community selbstgehostet war. Ich hoffe, dass sich alles wieder mehr in diese Richtung bewegt.
Dafür kann ich Cube 2: Sauerbraten empfehlen. Das ist ein schneller First-Person-Shooter mit Open-Source Engine. Nicht die neueste Grafik, läuft dafür aber auf allem
Vielleicht magst du auch mal nach Nexuiz oder dessen nachfolger Xonotic suchen. Auch open source FPS mit custom Servern. Grafik ist ganz gut (aber vielleicht auch nur weil ich den Stand aktueller AAA-Games nicht kenne). Spielmechanik ist wie Quake 3.
Oh das vermisse ich auch. Alle Spieleentwickler reden immer von den ach so tollen Social Funktionen und Communities. Aber effektiv ist alles viel anonymer geworden als früher.
Ich erinnere mich noch dran Battlefield einmal die Woche um eine feste Uhrzeit zu spielen. Immer auf dem gleichen Server auf dem dann auch die üblichen verdächtigen aufgeschlagen sind. War ne coole Zeit als man noch dieses „Ah guck mal der Squad ist heute auch wieder dabei“ Gefühl hatte.
Meine persönliche Vermutung ist die, dass dadurch, dass man den Server selbst hostet, mehr damit verbunden ist. Damit entsteht dann automatisch - ganz von selber ein Gemeinschaftsgefühl.
Naja, du hast überhaupt erst die Option immer auf den selben Server zu gehen. Wenn die Leute auf dem Server ein gutes Skilllevel haben, kommst du da halt gerne wieder hin. War bei mir bei CoD4 so, Server gefunden, der passt und dann logischerweise keinen Bock gehabt mich mit anderen Servern auseinander zu setzen, die potentiell weniger Spaß machen.
Geht mir genauso. Besonders vermisse ich Admins. Cheater waren damals immer nur ein sehr kurzes Problem. Heute versaut einer davon das ganze Match.
Noch ein Nachteil vom Matchmaking: Die Anonymität.
Leute sehen sich eh nie wieder. Warum also freundlich sein? Wenn man damals auch morgen noch auf dem Public-Server mit den coolen Maps spielen wollte, war man lieber freundlich.
Früher gab es nach dem Match ein GG, egal ob man gewonnen oder verloren hatte.
Heute gibt es nur noch EZ und/oder Beleidigungen.
Letztens hat mich einer nach einer Runde TFT beleidigt, weil ich gg geschrieben habe. Das war eine sehr absurde Erfahrung. Hat das wohl ironisch interpretiert.
edit: Ich habe sie missverstanden. Ich erinnere mich, dass ich Hamachi verwendet für Minecraft. Ich auch die 'Star Wars Battlefront 2' Server benutzt. Die verlust von GameSpy war traurig.
Es ist so krass wie teils auch die Qualität abgenommen hat. Ich suche ganz spezifische Sachen im Internet, dafür nutze ich meistens noch Google. Was passiert? Mir wird nur Werbung reingeballert. Nehmen wir ein Beispiel: Ich suche Rücksacke, die etwas größer sind. Also gebe ich ein: "Tagesrücksäcke groß" oder so. Daraufhin sind die ersten 10 Ergebnisse einfach Müllseiten, danach kommen die SEO-Einträge. Früher gab es bei Google direkt beim 1. oder 2. Ergebnis was brauchbares. Danach musste man nur die Werbung überspringen. Jetzt muss ich schon auf die 3. oder 4. Seite gehen, für halbwegs brauchbare Links. Früher hat man immer gesagt, dass auf der 2. Seite nur unseriöse Sachen sind - es hat sich gedreht.
Und diesen Müll könnte ich auf fast jede Plattform anwenden. Es macht einfach keinen Spaß mehr. Hinzu kommt, dass ich jetzt auch überall noch mit Cookies vollgemüllt werde und anstatt Cookies einfach zu verbieten oder alles so zu lassen, hat man mir jetzt auch noch so Fenster aufgedrückt. Da muss ich erstmal eine Betriebsanleitung lesen, bis ich weiß wie ich überhaupt Cookies deaktiviere.
Soll ich noch über Youtube ablästern und die Einführung von Smart-TVs?
Nutz alternative Suchmaschinen. Für Brave Search kannst du z.B. bezahlen, um sämtliche Werbeeinblendungen auszuschalten. Oder nimmt eine von vornherein bezahlte Suchmaschine wie kagi. Völlig anderes Erlebnis.
SmartTVs: einfach kein Netzwerk ranhängen und das Ding als Monitor für angeschlossene HDMI Geräte nehmen.
Aber was ist das denn für ein Zustand, dass man sich auf totale Abwege begeben muss um noch zumutbare Leistung zu erhalten? Und es gibt ja keine Aussicht auf Besserung. Die Enshittification nimmt immer weiter zu.
Ich finde, das Internet bietet immer noch alles wie damals und sogar noch mehr.
Aber:
Allerdings muss man dafür genau so viel dafür tun wie damals.
Man kann nicht erwarten, dass alle Anderen auch mit dabei sind.
zu 1: Um in den 90ern und 00ern auf gute Inhalte und Communities zu stoßen, musste man suchen, auf Erfahrungen anderer hören, sich vernetzen, Sachen tweaken etc. Wenn man heutzutage im Fediverse ist, dem Algorithmus entsagt (ja, das geht), seine News per RSS kommen lässt, sich spezielle Foren, Chatgroups etc. zusammen sucht, dann hat man ein Erlebnis, dass sehr ähnlich ist.
Wenn man allerdings nur will, dass das "neue Internet" ja genauso toll ist mit dem Algorithmus, der dir alles reinzwängt, was Multi-Milliarden-Konzerne wollen, aber dafür mit allen Annehmlichkeiten, die es so mit sich bringt, tja, dann hat man leider Pech gehabt.
zu 2: Alle sind im Internet, aber "Alle" sind dann auf Instagram, TikTok und co. Wenn man das akzeptiert und sagt: Ich bin dann halt im Fediverse und in diversen Foren, habe dort eigentlich mit mehr Leuten potenziell Kontakt als noch 2005, aber es sind halt nicht alle, dann läuft das.
Ich nehme das, was gut ist (Streaming, Online-Käufe, immer bessere Digitalisierung von Services etc.) und halte mich an den alten Weg (Foren, no-algorithm - nur Abos, RSS, Fediverse) bei vor allem sozialen Geschichten und Nachrichten.
Man hat die Freiheit, es sich zusammen zu bauen, man muss sie nur nutzen.
Vergeben mich für mein deutsch, weil ich nicht meine muttersprache. Ich habe nicht so viel deutsch in die letzen funf jahre sprechen oder lesen. Aber ich finde, dass das internet freier war. Ich war ein kind damals. Ich wusste nicht, das reddit existiert. Ich habe in Foren gestörbert. Zentraliserung hat viele vorteile und nachteilie. Es is einfacher für alles in ein einziger ort bleiben. Aber es ist schweriger diesen 'einziger ort' zu verlassen. Für viele leute, wir sind allem gefangen. Ich misse die Freiheit mehr als Annehmlichkeit von Zentraliserung .
Danke schön und ich stimme zu. Es is besser für das internet aber schwerer für die person. Diese 'fediverse' scheint ein gut Kompromiss. "Content aggregation" und Dezentralisierung.
Werde nie vergessen wie damals die Abmahnung im Briefkasten meiner Eltern lag, für den Download von Spermaschlampen geben Gas oder so ähnlich. Dabei wollte ich nur Photoshop.
Ich muss zugeben, als ich gestern auf einer Grafik zum ersten Mal gesehen habe was das Fediverse alles zu bieten hat, habe ich mich gefühlt wie damals mit 10 so viel zu entdecken
Pixelfed hatte ich vor Monaten mal auf die todo Liste gesetzt, Mastadon dann immerhin mal getestet (aber auch wieder festgestellt, warum ich Twitter vor Jahren verlassen habe). Hier gefällt es mir mittlerweile doch recht gut - wenn wir jetzt noch Apollo for lemmy/feddit bekommen ;)
eMule, KaZaA, Shareaza und etwas allgemeiner vielleicht überhaupt ungefilterten Zugang zu Informationen. Klar hat man auch viel Mist gefunden, aber da konnte man dann frei wählen ob man ihn sich eigenverantwortlich ansieht oder eben nicht. Früher war das Internet und speziell Google das Fenster zu Welt wie sie wirklich ist. Heute ist es ein corporate gateway in die advertizer zone.
Eigentlich nur, dass es elitärer war. Ja, das klingt so scheiße, wie ich mich beim Tippen fühle, aber gemeint ist damit, dass früher mehr Interessensgruppen im Netz waren, die sich ausgetauscht haben. Dass mittlerweile jede Werner und Monika Social Media für sich entdeckt haben, hat die Qualität des Mediums massiv beeinträchtigt.
Ach ja, und ich vermisse es, auf Rom-Seiten rumzuhängen. Diese Aufregung, wenn nach einer Stunde ein 4MB-Download fertig war...
Beste! Jeder erfolgreich abgeschlossene Download hat sich wertig angefühlt. Ich weiß noch, wie ich mal eine 51 MB Datei mit 56k Modem runtergeladen hat. Das wurde dann direkt erstmal auf CD gebrannt und gesichert.
Oder wenn man Images von Edonkey gezogen hat. Das hat bei uns meist mehr als einen Tag gedauert und man wusste nie wirklich, was dann darin ist. So hab ich zum Beispiel Stronghold für mich entdeckt. Eine Wundertüte für den Neulandnutzer.
Das Web hatte seine Hochzeit als Abenteuer damals als .: News :. hervorragendes Styling für einen Button war. Seit Twitter Bootstrap geht es nurnoch bergab und alles sieht gleich aus.
IRC, stinknormale Foren und Dedicated Server bei Games. Irgendwie haben sich damit die wesentlich besseren und persönlicheren Kontakte gebildet. Als "Social Media" aufgetaucht ist, ist das ganze soziale verloren gegangen :(
Ich möchte euch für die rege Beteiligung an dieser aus Frust und Langeweile gestellten These/Frage danken. Hat Spaß gemacht die Anekdoten — und Tipps — zu lesen.
Mein Fazit: heute ist nicht alles schlecht, es braucht nur mehr Mühen und Willen. Mühen, die man früher auch hatte, dafür aber emotional mehr Ertrag als Content Spam erhielt.
Die Keyword honeypots gabs seit es google gibt (1998~) und da war das noch auf der Seite selbst im Text geschrieben und nicht nur in Descriptions und Keywords.
Was ich am damaligen Internet vermisse, ist das Familiäre. Foren waren wichtig, Link-Ringe waren um so wichtiger. ICQ/AIM sogar den MSN Messanger (UFO) waren tolle Hilfsmittel seine Freunde immer bei sich zu haben während man durch das Internet ritt. Alles war Community getrieben.
Ein Linkring, kann auch sein das ich ein falschen Begriff (web Ring?) benutze, war ein Verlinkung zwischen verschiedensten Homepages. Sprich ein Webmaster tauscht seinen Link mit einem anderen Webmaster wodurch ein Ring entstand. Eine Art Proto Netzwerk einer Community.
Das Warten, während das Elsa Microlink Modem sich quietschend mit der Vermittlungsstelle unterhielt und man dann mit schwitzigen Händen, immer einen Blick auf die Uhr gerichtet, erste Gehversuche mit Netscape Navigator im Internet machte.
StumbleUpon fand ich damals auch sehr spannend, da war man dann aber schon über DSL im Internet.
Vor einem größeren Download überlegen, wie teuer es wird und ob es sich wirklich lohnt stundenlang zu warten. Andere hatten zu dem Zeitpunkt wohl schon DSL, aber ich erinnere mich noch gut daran den RPG Maker mit 56kbit/s herunterzuladen und laut zu fluchen, wenn der Download in der Mitte abgebrochen wurde :D
Haha - ja geil!
Irgendwann dann den web.de Smart Surfer installiert, damit man immer den besten Tarif der jeweiligen Uhrzeit rausfinden konnte. Ich bin jetzt gute 29 Jahre Online, kenne also noch ein Web ohne lästige Ads, ohne Videos, aber auch mit völliger Arnarchie.
Altavista war meine erste Suchmachine und im IRC habe ich Stunden verbracht.
Good ol' Times...
Oh Gott, ja.. wir hatten dann irgendwann von GMX einen Nachttarif für 2-3€. Das lief sogar noch knapp 7 Jahre weiter, als wir schon DSL hatte, weil meine Eltern das nicht mehr auf dem Schirm hatten...
Irgendwann popote es auf und die Dame vom Customer Service in der Leitung hat nur noch gelacht und uns das Geld für die nicht benutzte Flat zurückgebucht.. :'D
Altavista war so geil! Bis die halt von Yahoo aufgekauft wurden. Da hat man alles gefunden. Und web.de - lass mal lieber nicht drüber reden. Ich hab da noch ein Mail-Konto, aber es nervt mich auch nur noch.
Der Link führt dich direkt zur "surprise" Funktion von Wiby, welche dich automatisch auf eine zufällige website weiterleitet. Du kannst natürlich auch https://wiby.me/ so aufrufen, um spaß zu haben :D
Hab bei Klamm.de so richtig mit dem Internet angefangen. Da gabs so Klammlose, die irgendwann ne API zum transferieren hatten und daraus sind lauter unterschiedliche geile Sachen entstanden. Meistens so Zockseiten und "Banken", die dann wieder pleite gegangen sind. Aber auch Browsergames usw. usf. Ist aber gestorben, weil der Betreiber der Seite zu gierig war und ne Hyperinflation ausgelöst und auf die Community geschissen hat.
Dadurch hab ich auch programmieren gelernt.
Irgendwann hatte ich nen recht großen IRC Channel mit witzigen, teils selbst programmierten Bots. Wir haben da geile Nächte verbracht.
Auch war ich in Pokerstrategy recht aktiv im Trollbereich "BBV". Da sind auch epische Aktionen entstanden. Irgendwann haben sie sich totmoderiert und dann Leute aus ganzen Bundesländern gesperrt.