Fernseh-Meteorologen kämpfen um die Wahrheit: Weil sie über die Zusammenhänge von Wetter und Klimakrise aufklären, sehen sie sich immer häufiger Angriffen von Wissenschaftsleugnern ausgesetzt. Von Isabel Schneider.
Es ist ja kein neues Phänomen. Schon während COVID gab es Anfeindungen gegenüber Wissenschaftlern, Ärzten und Expertengremien, die Daten ausgewertet und dann entsprechende Maßnahmen vorgeschlagen bzw. beschlossen haben.
Jetzt geht es um das Thema Klima. Genauso kann es jedes andere Thema sein, das man lieber nicht hört, sieht oder drüber spricht. Amateure wettern gegen Experten, weil sie Daten und deren Konsequenzen nicht mögen. Wenn Fakten nicht helfen, wird es über Lautstärke oder Aggressivität bestimmt funktionieren.
Fühlt sich alles ein bisschen an wie zurück ins Mittelalter.
Dank Merz, Aiwanger, Weidel & co. gehts nicht nur zurück ins Mittelalter, sondern mit Volldampf zurück ins Mittelalter. Also so lange, wie wir noch an den Dampfkraftprozess "glauben".
Manche Sachen kannst du dir echt nicht ausdenken. Die Schwurbler stecken nicht mehr nur ihre Köpfe in den Sand, um den Fakten zu entkommen sondern transformieren direkt in Sandwürmer à la Dune.
Was auch daran besonders absurd ist. Wettermoderatoren kündigen v.a. das Wetter am darauffolgenden Tag an. Und die Prognosen sind inzwischen, also seit Jahrzehnten ziemlich genau. Also jeden Tag sitzen dann die Schwurbler wieder vorm Wetter, und wissen eigentlich, dass die Meterologen ihnen die Wahrheit sagen, weil sie die ja heute wieder erlebt haben.
Und die politisch Instrumentalisierten werfen den Meterologen vor politisch instrumentalisiert zu sein.
Leute Leute 1984 war eine Warnung, keine Anleitung.
Das kommt daher, dass aus Dystopien dieser Art die Lehre gezogen wird, dass eine unkritische Haltung der Weg ins Unglück und eine kritische Haltung also obligatorisch ist. Was dabei vergessen wird, ist die kritische Haltung gegenüber eigenen Überzeugungen. Kritik ist nämlich kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug auf dem Weg zur Erkenntnis. Wenn ich Kritik aber nur an die von außen herangetragenen Informationen und Ideen anlege, nicht an die eigenen, dann bastel ich mir meine Interpretation der äußeren Informationen um meine inneres Weltbild herum zurecht, statt beide in einem wechselseitigen, dialektischen Prozess einander anzugleichen.
Da er auch betroffen ist, hier nochmal Ein sehr informativer Vortrag von Karsten Schwanke zur Entwicklung des Klimas in Deutschland. Absolut sehenswert, und was Schwurbler gernicht mögen, mit Fakten unterfüttert und gut nachvollziehbar.