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[DE] Beheimatung: Warum Menschen wirklich die rechtsextreme AfD wählen

Gastbeitrag von Dr. Daniel Mullis

Verunsicherung und Unruhe sind Folge der Krisen der letzten fünfzehn Jahren. Die Zukunft ist ins Wanken geraten und die Menschen suchen nach Halt in haltlosen Zeiten. Sie finden ihn in der imaginierten Normalität der vergangenen Aufstiegsgesellschaft. Es ist eine Vergangenheit ohne lästige Klimakrise und Transformationsdruck, sie ist homogener und klarer strukturiert. Das ist es, was die AfD mit ihrem Kulturkampf, mit ihrem Versprechen „Deutschland. Aber normal!“ politisiert und mit dem sie Menschen emotional beheimatet. Damit bindet sie Menschen über politische Grenzen hinweg an sich, und das ist auch der Grund, warum beides, der Kulturkampf der Unionsparteien und die Hoffnung, dem Aufstieg der Rechten mit Aufklärung zu begegnen, in die Sackgasse führen.

74 comments
  • Gastbeiträge bei Volksverpetzer sind immer gut zu lesen und hier wird noch mal deutlich gezeigt das soziale Wärme und nicht Kulturkampf von der Politik helfen könnte den Nährboden für rechtsradikales Gedankengut zu entziehen

  • @EddyBot

    "Was es braucht, ist ein solidarischer gesellschaftlicher Gegenentwurf, eine Zukunftsperspektive, die in der Lage ist, im Gefüge von Verunsicherung und Vereinzelung eine andere soziale Bindung herzustellen."

    Na denn, alles was passieren muss ist das sich die linken auf einen guten Plan einigen und ihn durchführen.

    Kann ja nicht so schwer sein. Oder?

    /s

  • Beheimatung: Warum Menschen wirklich die rechtsextreme AfD wählen

    Gastbeitrag von Dr. Daniel Mullis

    Zusammenfassung:

    Verunsicherung und Unruhe sind die Folgen der Krisen der letzten fünfzehn Jahre. Viele Menschen suchen nach Stabilität und finden diese in einer idealisierten Vergangenheit, die die AfD mit ihrem Slogan "Deutschland. Aber normal!" politisiert. Die Partei bietet eine emotionale Heimat und bindet Menschen über politische Grenzen hinweg an sich. Die AfD nutzt die Sehnsucht nach einer homogeneren, klareren Vergangenheit und verspricht eine Rückkehr zu dieser "Normalität".

    Die Globalisierung und Digitalisierung haben zu einem Gefühl der Entfremdung geführt, und viele Menschen fühlen sich von der rasanten Veränderung überfordert. Die AfD nutzt diese Ängste und bietet eine Identität, die auf Exklusivität, Homogenität und Nationalismus basiert.

    Die Partei spricht Menschen an, die sich von der aktuellen Politik und Gesellschaft entfremdet fühlen. Sie bietet eine einfache Lösung in Form einer Rückkehr zu einer idealisierten Vergangenheit. Dieses Angebot zieht Menschen aus verschiedenen sozialen und wirtschaftlichen Hintergründen an.

    Um mit Anhängern der AfD zu sprechen und sie zu verstehen, ist es wichtig, ihre Ängste und Sorgen ernst zu nehmen. Es ist jedoch auch wichtig, klare Grenzen zu ziehen und rechtsextreme Ideologien nicht zu legitimieren. Es braucht einen solidarischen gesellschaftlichen Gegenentwurf, der eine Zukunftsperspektive bietet und Vertrauen und Glaubwürdigkeit wiederherstellt.

    Einige Gedanken und Fragen:

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            Wie können Gesellschaften den Herausforderungen der Globalisierung und Digitalisierung begegnen, ohne dass sich Menschen entfremdet fühlen?
        Wie können demokratische Parteien eine emotionale Heimat bieten, die nicht auf Exklusivität und Rückwärtsgewandtheit basiert?
        Wie können Gesellschaften sicherstellen, dass alle Bürger sich gehört und repräsentiert fühlen, unabhängig von ihrer politischen Ausrichtung?
      
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