Marko Arnautovic bei Inter Mailand: Ende gut
Marko Arnautovic bei Inter Mailand: Ende gut
Im hohen Fußballeralter von 34 Jahren wird Marko Arnautović endlich die Ehre zuteil, die ihm immer prophezeit wurde: Der Superkicker spielt für einen Superklub. Porträt eines Angekommenen.
Arnautović gehört einer aussterbenden Gattung an. Heute dominieren im Fußball Langstreckenläufer und Kampfmaschinen. Arnautović ist einer der letzten Alleinunterhalter, die den Fersentrick dem Hundertmetersprint vorziehen. Am liebsten würde er seinen Gegenspielern in Dauerschleife den Ball über die Köpfe schupfen, sie tunneln oder sonst wie pflanzen. Im Gegensatz zu anderen Ballartisten ist er aber kein filigranes Männchen. Arnautović ist ein bulliger Mann, 1,92 Meter groß, gut 95 Kilogramm schwer. Spielt er dem Gegner den Ball durch die Beine, schiebt er sich wie ein ICE an ihm vorbei. Sein Spitzname lautet Astronautović, weil er etwas Galaktisches an sich hat, dieser ganzkörpertätowierte Typ mit Oberschenkeln wie Hulk Hogan, der Terminator des österreichischen Fußballs. Der heimische Kick kannte vor ihm bloß volkstümliche Männer mit Schnauzbart wie Herbert Prohaska oder Musterschüler wie Andreas Ivanschitz, der privat Klavierunterricht nahm. Arnautović dagegen wirkt draufgängerisch wie ein Ghetto-Rapper, ein Bad Boy im Bling-Bling-Style.