Mitte Dezember gab es in Deutschland eine sogenannte Dunkelflaute: Wetterbedingt lieferten Wind- und Solarkraftwerke kaum Strom. Kohle- und Gaskraftwerke kompensierten den Ausfall nicht. In der Folge explodierten die Preise an der Energiebörse. Wie konnte das passieren? „Plusminus“ geht auf Spurensu...
Das hat kaum mit Unternehmen zu tun. Die Börsenpreise für Strom sinken seit dem Start der liberalisierten Energiemärkte in Europa kontinuierlich.
Was in DE seit Jahren steigt sind die Netzentgelte. Der Staat wollte die Investitionen in die Infrastruktur nicht leisten, also zahlt es jetzt der Verbraucher.
Und dann gibts so Spezialisten wir die Bayern, deren Industrie mit am meisten Strom benötigt. Deren Staatsregierung hat sich aber stets für unterirdische Leitungen eingesetzt, was im Bau leider 5-fache Kosten verursacht.
Das ist kein Marktversagen, das ist Staatsversagen.
Da doch aber Unternehmen m. W. von den Netzentgelten befreit sind und diese nur Privathaushalte zahlen, hängen die Preise für die Industrie doch größtenteils von den Börsenpreisen ab.
Wer hat die Netze eigentlich privatisiert, so dass die Investitionen von den Betreibern durch die Netzentgelte wieder reingeholt werden müssen?
Wer hat die Netze eigentlich privatisiert, so dass die Investitionen von den Betreibern durch die Netzentgelte wieder reingeholt werden müssen?
Zum Teil waren die schon immer privat, z.B. RWE, deren Netz jetzt Amprion gehört. VEBA (heute Teil von EON) wurde ab den 60ern privatisiert, VIAG (ebenfalls EON) ab den 80ern, deren Netz gehört jetzt Tennet. TransnetBW gehört EnBW, die wiederum teilweise zurückgekauft wurden. HEW wurde ab 1997 verkauft, seit 2002 vollständig von Vattenfall übernommen. Die Netze und Kraftwerke der DDR wurden in die VEAG geschoben, an der waren die großen Stromkonzerne beteiligt, wurde dann von der HEW und dann Vattenfall übernommen, deren Netz gehört jetzt 50Hertz Transmission.
Reine Spekulation aber ich kann mir vorstellen den Durchschnitt den der Energieversorger berechnet ist so hoch und die Vorteile wenn man bei günstigerem Strom einfach auch mehr produziert so groß, dass sich das nicht lohnt.
Richtig. Je weniger Grundlastkraftwerke natürlich laufen und je höher der Anteil an Wind- und Solarstrom, desto mehr wird auch an den Spotmärkten gehandelt werden, weil ich als Windparkbetreiber natürlich kaum garantieren kann täglich die gleiche Menge X zu liefern. Das könnte durch Akkuparks/Pumpspeicher natürlich mit der Zeit wieder besser werden, aber die werden zunächst vermutlich auch eher an den Spot- und Balancing-Märkten aktiv sein, um kurzfristige Schwankungen auszugleichen.
Naja, es handeln Erzeuger und Abnehmer, entweder direkt oder indirekt. Als Kleinverbraucher bekommst du natürlich eher längerfristige Preisbindung, wobei alle Stromversorger seit 2025 verpflichtet sind, dynamische Stromtarife anzubieten. In der Regel sieht das dann so aus, dass du die stündlichen Bruttostrombörsenpreise + einen bestimmten pauschalen Zuschlag pro kWh zahlst. Also z.b. an Tag x zwischen 12 und 13 Uhr wenn der Wind weht 4 ct börsenpreis + 17 ct Pauschalpreis (enthalten dann z.b. netzentgelte und sonstige unkosten der Verteilnetzbetreiber)
Das soll dann netzdienliches zu und abschalten flexibler lasten fördern (z.b. e auto laden wenn eh länger an der Steckdose) oder Waschmaschine dann wenn der Strom billig ist). Ist gut für die energiewende (Strom ist billiger wenn viele erneuerbare ins Netz gehen) und für die Entlastung der Netzinfrastruktur