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  • Naja, dass die Seite nicht von heute auf morgen einfach umkippt hat doch auch keiner erwartet. Genauso wenig wie Reddit "auf ein mal" Mist war als sie die API gekillt haben. Die Seite ist über eingie Jahre immer unangenehmer geworden. Und mit dem Weggang vieler Moderatoren und involvierten Nutzer wird der Trend jetzt eben etwas beschleunigt. Mehr war nicht zu erwarten. Die Frage war ja eher, ob sich irgendwo kurzfristig eine Alternative etablieren kann für diejenigen, die nicht mehr auf Reddit unterwegs sein wollten. Für mich hat das mit Lemmy/Feddit und Tildes sehr gut geklappt.

    Außerdem: Ich habe am Wochenende zum ersten mal wieder ein bisschen Zeit auf Reddit verbracht und r/all und r/popular hat sich schon so verändert, dass es mir aufgefallen ist. Ich schätze mal 10-20% der Post dort sind mittlerweile à la rate my face / What should I wear / Hot-takes about my significant other etc. Das waren vor 3 Monaten an der Stelle noch wesentlich weniger. Es geht also immer weniger um Ideen, Konzepte, Entdeckungen etc, und dafür mehr um das alltäglich Leben der Nutzer. Mehr Judgement, mehr Drama. Das gab es vorher auch schon, hat aber jetzt noch mal einen Schub bekommen, scheint mir.

  • ich weiß, will hier keiner hören oder wahrhaben, aber lemmy ist in keinster weise ein ersatz f. reddit.

    es ist anders, mit potential, ja.

    jerboa als app ist mäßig, die instanzencrashs sind lausig, manches ist einfach nicht erreichbar (jedenfalls via app) und vor allem der inhalt fehlt.

    auf reddit haben zwar zahlreiche subs geschlossen, ob privat oder auf spaßbetrieb gestellt, aber sowohl sach als auch spaßthemen/subs gibts zahlreich, während hier (lemmy) oft tote hose ist.

    reddit interessiert sich nicht für die qualität der posts, mengenmäßig wird sich so schnell kaum was ändern.

    und anders als lemmy ist reddit auch f. technisch wenig versierte oder ungeduldige User mit älteren Betriebssystemen leicht bedienbar

    • Was die Menge der Posts angeht bin ich ja noch bei dir, aber zumindest mit Sync kann ich deine Argumente bezüglich Jerboa kaum nachvollziehen (vielleicht solltest du mal andere Apps testen) und wo ist denn die technische Schwierigkeit beim Nutzen von Feddit? Vielleicht hat sich das in den letzten Wochen stark verbessert, aber zumindest seit ich hier bin (anfang Juli) ist mir kein notwendiger Schritt untergekommen, der für irgendwen, der Reddit erfolgreich benutzt hat, ein Problem wäre. Mag sein, dass es ab einem gewissen Punkt gewisse Skills braucht, um die Fähigkeiten des Feddiverse voll auszunutzen, aber wenn man bei dem bleiben möchte was Reddit konnte, dann passts.

      Insgesamt stimme ich dir zu, dass Feddit noch kein vollwertiger Reddit-Ersatz ist, das liegt meines Erqchtens nach jedoch in erster Linie an der Nutzeranzahl und der damit einhergehenden Menge an Content.

    • Ich nutze aufm Smartphone die App "Liftoff" (für Android) und bin damit ziemlich zufrieden. Funktioniert für mich gut.

    • ich weiß, will hier keiner hören oder wahrhaben, aber lemmy ist in keinster weise ein ersatz f. reddit.

      Das ist, zumindest für mich, auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht der Anspruch. Wie sollte es ein Ersatz sein. Aber der nächste Meltdown beim großen R kommt bestimmt. Bis dahin wäre es gut, wenn die technische Infrastruktur stabil und attraktiv sowie der onboarding Prozess vereinfacht wäre. Irgendwann kann dann durchaus kritische Masse erreicht sein, bei der Netzwerkeffekte positiv zu wirken beginnen. Bis dahin finde ich organisches Wachstum nicht übel.

      Was reddit betrifft, so hat sich mein Konsum der Inhalte auf einen Bruchteil des vorherigen Niveaus reduziert. Weiterhin ist das Wort "reddit" am Ende von Suchanfragen in vielen Bereichen der beste Weg, die benötigten Informationen zu bekommen. Natürlich nutze ich diese Möglichkeit. Ich kreiere für die Seite aber keine Inhalte mehr.

      Dafür interagiere ich jetzt mit kleinen aber feinen fotografiebezogenen Communities hier, auf Squabbles (jetzt Squabblr) und discuit. Mir fehlt nix und ich freue mich, dass ich auf die Art mal das Reddit-Doomscrolling im Trancemodus hinter mir gelassen habe.

    • Mit dem Content würde ich dir auch recht geben, das wird dauern oder aber sich irgendwie einpendeln auf dem jetzigen Niveau. Ich bin ehrlich gesagt sogar ganz froh, dass es weniger ist, als auf Reddit. Da konnte ich wirklich endlos scrollen. Bei Lemmy schaue ich 2,3 mal am Tag rein und sehe häufig auch Dinge, die ich interessant oder auch lustig (hallo c/ich_iel :)) finde. Was die Apps angeht: Schau dir mal Voyager an, gibt es als webapp, im playstore oder iOS AppStore, je nachdem was du für ein Gerät hast. Kommt sehr nah an Apollo für iOS ran.

    • Jerboa fande ich auch mäßig. Seitdem ich aber Sync und Infinity nutze, fühlt sich die Seite wieder sehr viel mehr polished an und so wie früher Reddit.

    • Ich muss mir auch eingestehen, dass ich mittlerweile wieder 1-2 mal pro Woche auf reddit bin. Das ist zwar immer noch viel weniger als vor dem fuck up und man kann auf lemmy wunderbar die eine oder andere Stunde verbringen, aber wenn auf Arbeit mal wieder besonders wenig zu tun ist, dann sind hier irgendwann alle Links hellgrau.
      Habe mir aber selber die Regel aufgestellt drüber keinen Content mehr zu generieren und das funktioniert ziemlich gut. Ich habe hier mittlerweile mehr Posts erstellt als in all den Jahren auf reddit. So mache ich das auf twitter und mastodon: Auf dem einen lurken für den content den es sonst nicht gibt und auf dem anderen aktiv sein.

      Und wenn du noch eine gut funktionierende App brauchst kann ich voyager empfehlen, gibts für android, apple und als installierbare web app.

  • Ich bin jetzt zwei Monate weg und mal abgesehen von einem Artikel auf Feddit wo ich geklickt habe ohne zu realisieren er führt auf Reddit oder einer auf Google mit Reddit als Ziel, war ich nicht mehr dort und selbst bei meinen Verklickern habe ich einfach die Seite geschlossen.

    Was man sich halt fragen muss ist nicht die Anzahl der Leute die gegangen sind, sondern die Anzahl der Leute die auf der Seite guten Inhalt als Posts oder Kommentare erzeugt haben. Ich sehe, dass viele ihren guten Inhalt einfach nicht mehr Reddit für lau geben wollen.

    Was mich angeht habe ich in den letzten zwei Jahren auf Reddit nur zugeschaut und hatte meinen Account bereits lange vor dem API Schlamassel gelöscht, weil es mir schlicht zu toxisch war etwas zu schreiben. Hier mag ich regelmäßig schreiben.

    Hier terrorisiert mich aber auch kein Algorithmus und nach 20 Minuten auf Feddit müsste ich anfangen nach Inhalt der mich interessiert aktiv zu graben oder ich mache das Internet einfach aus und mach etwas anderes und das ist das Beste an Feddit: Ich hänge nicht mehr an der Nadel des Doomscrolling.

  • Reddit hat vllt diese "Schlacht" gewonnen (1 Euro ins Phrasenschwein), sie haben aber an Ansehen verloren und ich denke auch einen guten Teil der Nutzerschaft. Natürlich fällt das so in der Form kaum auf, weil es immernoch genug Leute dort gibt. Ich für meinen Teil habe Reddit ausschließlich per Apollo genutzt, ich kannte die offizielle App nicht mal, habe sie dann aber einmalig ausprobiert und naja nein danke, sehr viel Werbung, unübersichtlich etc. Ich kann Reddit verstehen, dass die API die die 3rd Party Apps bedient hat Geld kostet, da ist eine Infrastruktur hinter, die auch sehr teuer sein wird - durch Apps wie Apollo entging Reddit natürlich auch eine Menge Geld für Werbeeinnahmen, so funktioniert das Internet heutzutage (das Fediverse zum Glück nicht :)) - also aus einer Businesssicht ist es ein verständlicher Move, was unverständlich ist sind diese Preise, die die 3rd party apps einfach gekillt haben, um nichts anderes ging es. Ich hätte kein Problem damit gehabt monatlich Geld für Apollo zu zahlen, damit Reddit seinen Teil abbekommt und die App bestehen bleiben kann, aber das wäre schlicht nicht finanzierbar gewesen für den Entwickler. DAS ist das was man Reddit vorwerfen kann, dass Reddit sofort stirbt war sowieso ausgeschlossen und passiert auch nicht mal eben. Es ist nur einer von vielen Moves die profitorientierte soziale Netzwerke früher oder später komplett töten werden. Ich meine, sowas wie Lemmy gab es ja schon vorher, nur kaum/wenige Nutzer und sicher ist der Einstieg nicht so leicht wie auf Reddit, aber ich habe die leise Vermutung, dass die Nutzerschaft sich ihre Plattformen zurückholen, es ist schlichtweg ja auch ihr Content durch denen diese Plattformen überhaupt leben. Ob Lemmy das Ende der Fahnenstange ist weiß ich nicht, ich bin aber überzeugt davon, dass das "social" in social Media in Zukunft anders interpretiert wird, es geht um Menschen, nicht um Produkte - das ist das was Lemmy mir in dieser kurzen Zeit bereits gezeigt hat. Ich habe meine ich auch Lemmy bereits mehr kommentiert, als je auf Reddit, weil es nicht so überlaufen ist, nicht so toxisch - natürlich holt man sich das mit der Zeit auch rein, aber auch das ist auszuhalten, Arschlöcher gab/gibt es überall ;) auch schon im Usenet, in Fachforen usw usf - btw wenn ihr schon mal auf heise.de seit gönnt euch mal die Kommentare. Heise ist ernsthaft das Moloch der männlichen Toxizität im Internet, echt Comedy :D

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