Asylpolitik in Deutschland: Droht ein Kontrollverlust? I KLAR
Asylpolitik in Deutschland: Droht ein Kontrollverlust? I KLAR
Asylpolitik in Deutschland: Droht ein Kontrollverlust? I KLAR
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Haben wir alle schon gesehen und uns drüber aufgeregt und uns gefragt, warum der ÖRR sich in dieser Form von innen selbst auffrisst. Wenn diesen rassistischen Müll hier ablädst, wäre ein Kommentar, warum du es tust wahrscheinlich gut.
Habe ich noch nicht gesehen und auch nicht hier in in DACH gefunden, kann ich aber auch übersehen haben.
Ich finde grade die Abschnitte mit dem dänischen Minister interessant: "In einer Reihe von Ländern, darunter auch Deutschland, wurde demokratisch entschieden unter welchen Voraussetzungen man Asyl bekommt. Aber wenn Menschen abgelehnt werden, dürfen sie trotzdem in Deutschland bleiben. Sie haben jetzt eine Situation, in der bei ihnen nicht mehr der Bundestag entscheidet, welche Asylpolitik verfolgt werden soll. Jetzt entscheiden die Menschen das einfach für sich selbst und als Sozialdemokrat denke ich, dass das völlig unhaltbar ist." Meiner Meinung nach hat er da einen guten Punkt.
Wieso findest du den Beitrag rassistisch?
Der Beitrag ist insofern rassistisch, dass er den Asylstatus bzw. Menschen mit Migratinshintergrund mit erhöhtem Gewaltpotential in Verbindung bringt, was einfach nicht belegt ist. Es werden täglich Menschen von Deutschen ermordet, davon erfahren wir aber aufgrund der stark verzerrten Berichtslage nichts. Außerdem ist der Beitrag stark emotionalisierend und damit nicht an einer sachlichen Berichterstattung interessiert. Es ist einfach Hetze, mehr nicht.
Bei all den Problemen um solche Statistiken, eine Tendenz ist nun mal klar zu erkennen:
Von 2013 bis 2023 ist der Anteil an Nicht-Detuschen unter allen Veruteilten von 24,5% auf 38,9% gestiegen, ein Anstieg von 14,4% (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/223/umfrage/verurteilte-straftaeter-nach-nationalitaet/)
Im gleichen Zeitraum ist der ausländische Anteil der Bevölkerung von 8,7% auf 14,5% gestiegen, ein Anstieg von 5,8%. (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/14271/umfrage/deutschland-anteil-auslaender-an-bevoelkerung/)
Ich finde es nachvollziehbar wenn Menschen das ansprechen und die Migration nach Deutschland erstmal "einfach" verringern wollen.
Kriminalität hängt nicht an der Nationalität und auch nicht an "Kultur", Hautfarbe oder Religion. Das ist nichts weiter als rechtes Framing. Sobald man nach Alter, Geschlecht und sozialem Status kontrolliert, verschwinden die Unterschiede zwischen Nationalitäten.
Rechte erzählen das aber nicht gern, weil sie es sinnvoll finden, eine Unterschicht zu haben, die sich bereitwillig ausbeuten lässt. Sozialer Ausgleich wäre also schlecht für andere politische Ziele von Rechten.
Sobald man nach Alter, Geschlecht und sozialem Status kontrolliert, verschwinden die Unterschiede zwischen Nationalitäten.
Ist das so? Hab dazu bisher noch keine Statistik gesehen.
Teilweise lässt sich trotz Berücksichtigung systematischer Gründe eine erhöhte Kriminalrate feststellen: https://www.scup.com/doi/10.1080/2578983X.2019.1702270
Ist halt das Ding, wenn die Diskussion Wissenschaft einfach ignoriert. Aber diese Debatte wird grundsätzlich nur so geführt. Die "sicheren Herkunftsländer" sind oft nicht sicher, die "Pull-Faktoren" bestehen in Wahrheit darin, dass es in Europa mehr Sicherheit gibt, etc.
Ich könnte bestimmt mehr/bessere Quellen finden, https://www.ifo.de/sites/default/files/docbase/docs/sd-2025-digital-03-adema-alipour-migration-kriminalitaet.pdf
Jetzt stellt sich nur noch die Frage, welcher Studie wir lieber glauben :D
Beiden, weil deine Studie nicht das aussagt, was du uns weismachen willst. Bei der von dir verlinkten Studieren geht es um unterschiedlichen Resultate infolge unterschiedlicher Datenerhebungsmethoden, nicht darum, ob die Nationalität einen Einfluss auf Kriminalitätsraten hat oder warum.
Und die Resultate der Studien ignorieren wir einfach?
Die Resultate der Studien sind nicht eindeutig. Deswegen sagt die von dir verlinkte Studie ja, dass die unterschiedlichen Ergebnisse von den Datenerhebungsmethoden abhängen.
Man muss hier mit Verhältnissen rechnen, nicht mit absoluten Differenzen:
D.h. die Kriminalität entwickelte sich leicht rückläufig im Vergleich zum Ausländeranteil. Sowohl der Vergleich von 14.4%-Punkten vs 5.8%-Punkten, wie auch deine Gleichsetzung von Korrelation (Kriminalität korreliert mit Ausländeranteil, Kausalität wurde nicht gezeigt) mit Kausalität ist vollkommen sensationalisierender Bumms und hat mit seriöser Statistik ungefähr so viel zu tun wie Sternzeichen mit Astronomie - aber lässt sich halt vorzüglich anwenden um mit pseudowissenschaftlicher Argumentation das essenzialisierende Narrativ vom kriminellen Ausländer zu pushen.
Ob der Ausländeranteil im kausalen Zusammenhang mit der Kriminalitätsentwicklung steht hat man übrigens schon aufwändigst untersucht. Kam halt leider raus, dass das Humbug ist:
Im Zeitraum 2018-2023 lässt sich kein Zusammenhang zwischen einer Veränderung im regionalen Ausländeranteil und der lokalen Kriminalitätsrate nachweisen.
Ich zitier einfach mal die Kritik von Übermedien aus deren Newsletter:
Es ist, als hätten NDR und BR die folgende Idee umgesetzt: „Bild“-Journalismus, aber im Stil eines öffentlich-rechtlichen Magazins. Emotionalisierung, Framing, Einseitigkeit, das Schüren von Ressentiments gegen Migranten – alles, was wir von „Bild“ (und auch Plattformen wie „Nius“) kennen, nur eben als Fernsehsendung mit NDR-Logo.
„Klar“ greife „große Streitfragen auf, die in der Mitte der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden“, hieß es in einer Pressemitteilung vorab. Thema der ersten Ausgabe war – wer hätte das geahnt – Migration.
Auf X kündigte Moderatorin Julia Ruhs ihre neue Sendung so an:
"Das gefällt vielleicht nicht jedem, aber NDR und BR starten ein neues Format – für mehr Meinungsvielfalt. Wir haben in den letzten Jahren zu oft unliebsame Themen ausgeblendet."
Fast wortgleich klingt auch das, was sie zu Beginn der Sendung sagt: „Was jetzt kommt, wird vielleicht nicht jedem gefallen.“ Oder: „Wir von ‚Klar‘ sagen, was falsch läuft.“ Sie suggeriert damit, dass die Sendung die Themen anspricht, die andere (öffentlich-rechtliche Formate) nicht ansprechen. Dass hier Stimmen zu Wort kommen, die anderswo nicht zu hören sind. Aber ist das so? Naja, nicht wirklich.
Wer sich zuletzt nicht in einer Waldhütte ohne Fernsehen und Internet aufgehalten hat, dem dürften die Themen und Begriffe, die „Klar“ aufgreift, einigermaßen bekannt vorkommen. Es geht um Messerattacken, den angeblichen „Kontrollverlust“ bei der Migration, Abschiebungen, naive Grüne und faule Migranten, die Bürgergeld kassieren. Es geht um uns Deutsche und die Migranten, die anderen Kulturen, die Gewalt, Frauenhass und Antisemitismus zu uns in die sonst so schön friedliche Bundesrepublik bringen. „Taz“-Autorin Gilda Sahebi kommentierte: „Im Prinzip ist die Sendung also nicht mehr als eine konzentrierte Aneinanderreihung von Spaltungserzählungen – die ‚bösen‘ Migranten gegen die ‚guten‘ Deutschen.“
Vieles, worum sich gefühlt fast der gesamte Wahlkampf, die Berichterstattung der vergangenen Monate sowie sämtliche Talkshows gedreht haben – auch die der Öffentlich-Rechtlichen –, wird hier in einen Topf geworfen, vermischt und ohne weitere Einordnung oder Gegenpositionen 45 Minuten lang vor dem Zuschauer wieder ausgeschüttet. Auch Gilda Sahebi weist darauf hin, dass es das alles schon gab:
„Im Jahr 1966 titelte eine Kölner Boulevardzeitung nach einer Serie von Gewalttaten, dass die ‚Gastarbeiter‘ Köln in ein ‚Chicago am Rhein‘ verwandeln würden. Die Bild-Zeitung schrieb 1967 über eingewanderte Menschen: ‚Sie halten Frauen wie Kamele.‘ Die Idee, ‚Klartext‘ zu sprechen, hatten allem Anschein nach auch schon andere. Besonders neu ist das, was ‚Klar‘ da erzählt, also nicht. Auch öffentlich-rechtliche Formate wiederholen diese Erzählungen seit Jahrzehnten rauf und runter. Allerdings in der Regel ohne das ‚Wir sagen das, was andere sich nicht trauen‘-Prädikat.“
Und Samira El Ouassil warnte im „Spiegel“ in einer Rezension des neuen Formats:
„Wenn ständig wiederholt wird, über Migration dürfe man ja nicht reden, bleibt vor allem hängen, dass man nicht darüber reden darf.“
Das beste Beispiel dafür, dass das, was „Klar“ in seiner Pilotfolge zum Thema macht, auch vorher schon erzählt wurde, ist: „Klar“. Die Sendung begleitet einen Vater, dessen Tochter zusammen mit ihrem Freund vor zwei Jahren von einem Asylbewerber ermordet wurde und der nun für eine Reform des Asylrechts kämpft. Die Reporter gehen mit ihm in die Sendung von Markus Lanz, wo er als Talkgast geladen ist, und sie verwenden Ausschnitte seines Besuchs bei „RTL Direkt“. Sie zeigen also, wie präsent dieser Mann mit seinen Forderungen in den Medien ist, auch in Formaten, die viel mehr Reichweite haben dürften als die neue Sendung „Klar“.
Und keine Frage, dieser Vater hat Schlimmstes erlebt und es ist legitim, dass seine Position gehört wird. Seine Geschichte, die sich durch die ganze Sendung zieht, geht nah. Doch sie erweckt auch den Eindruck, solche Gewalttaten bzw. deren Verhinderung stünden in unmittelbarem Zusammenhang mit mehr Abschiebungen, Grenzschließungen oder einer Abschaffung des Asylrechts. Zumindest das sollten Journalisten hinterfragen.
Es ist ja grundsätzlich gut, wenn sich die ARD Gedanken über Meinungsvielfalt im Programm macht. Aber halt nicht so. „Klar“ wirkt wie ein plumper Versuch, dem Vorwurf, man sei zu links-grün, irgendetwas entgegenzusetzen. Ein rechtskonservatives Format für alle, die man von Telegram-Kanälen und alternativen Medienplattformen abholen und deren Vertrauen man zurückgewinnen will.
Dass Julia Ruhs (Jahrgang 1994) als Moderatorin ausgewählt wurde, ist keine Überraschung. Sie kokettiert immer wieder damit, dass sie eine der wenigen Konservativen unter jungen Journalisten ist – vor allem unter den jungen öffentlich-rechtlichen Journalisten. In ihrer „Focus Online“-Kolumne grenzt sie sich von „Klimaaktivisten, Gender-Bewegten und Zeitgeist-Anhängern“ ihrer Generation ab und erklärt unter anderem, dass sie niemanden kenne, „der Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft oder ethnischer Gruppenzugehörigkeit für minderwertig hält“ – und das, obwohl sie privat „weit weg von linken Blasen“ lebe. Ihr Buch „Die links-grüne Meinungsmacht: Und wie sie unser Land spaltet“ ist für August angekündigt.
In einer ZDF-Debattensendung mit dem Titel „Was darf man noch sagen?“ – auf so einen Titel war vorher wirklich noch keiner gekommen – war Ruhs kürzlich zu Gast und sagte, auch in Bezug auf alternative Medien:
„Dadurch, dass wir als Journalisten nicht mehr die Gatekeeper sind, müssen wir aufpassen, dass wir Diskussionen, die man führen muss in der Gesellschaft, nicht außen vor lassen und anderen Plattformen überlassen. Und wenn wir es nicht hinkriegen, auch als öffentlich-rechtlicher Rundfunk, dass wir die Leute wieder einsammeln mit Journalismus, der für alle ist, dann sind wir in meinen Augen mit schuld an der Spaltung der Gesellschaft.“
Ich kann diesen Gedanken verstehen – also dass Journalisten die Konkurrenz auf anderen Plattformen zu schaffen macht und es immens wichtig ist, den Draht zum Publikum nicht zu verlieren. Aber gerade öffentlich-rechtliche Sender sollten auf plumpe und populistische Inhalte anderer Plattformen nicht mit fast denselben plumpen und populistischen Inhalten antworten.
Die redaktionelle Leitung des Formats „Klar“ hat der NDR-Journalist Thomas Berbner übernommen – auch er eine wenig überraschende Wahl. Er hatte nach dem Ampel-Aus im Dezember in einem „Tagesthemen“-Kommentar in „bestem Stammtisch-Jargon“ (FAZ) gegen Habeck und die „grüne Ideologie“ gepoltert. FAZ-Redakteur Harald Staun schrieb damals:
„Um das beitragszahlende Publikum zu Reaktionen zu bewegen, reicht es schon, das undifferenzierte Bashing abzuliefern, das es überall anders umsonst gibt. Aber warum ihm dafür auch jene applaudieren, die sonst notorisch durchdrehen, wenn irgendwo ein Journalist seine eigene Meinung äußert, ist etwas rätselhaft.“
Diese Sätze passen auch bei „Klar“. Auf der Plattform X und in den YouTube-Kommentaren bejubeln viele Nutzer das neue Format. Eine Nutzerin schreibt: „Endlich mal ein Format, das sich wagt, unbequeme Wahrheiten an- bzw. auszusprechen.“ Bislang sind zwei weitere Sendungen geplant. Im Mai soll es laut Pressemitteilung um Bauern gehen, im Juni um Wirtschaft.
Beim NDR herrscht intern offenbar viel Unmut über die neue Sendung. Einige Mitarbeiter äußerten ihre Kritik auch öffentlich. Der Journalist und Moderator Daniel Bröckerhoff distanzierte sich „als freier Mitarbeiter des NDR von dieser Produktion“ und warf den Machern vor, „rechtspopulistische Takes“ zu normalisieren. Frederik Merten, der als freier Cutter beim NDR arbeitet und anfangs am Schnitt der Sendung beteiligt war, schrieb bei Threads, es sei mit „Abstand die schlimmste Produktion“ gewesen, an der er jemals mitgearbeitet habe. Er empfinde es „als Schande, im Abspann genannt zu werden und bedaure, nicht früher ausgestiegen zu sein“.
In diesem Sinne hat Julia Ruhs Recht: „Klar“ gefällt nicht jedem. Das liegt aber vielleicht auch einfach an der mangelnden journalistischen Qualität.
Hm, finde das wenig überzeugend. Es wird ja kaum etwas inhaltlich kritisiert, stattdessen gibts ad hominem, Strohmänner und n bisschen Meta-Blabla.
Inhaltliche Kritik finde ich eigentlich nur hier:
Und keine Frage, dieser Vater hat Schlimmstes erlebt und es ist legitim, dass seine Position gehört wird. Seine Geschichte, die sich durch die ganze Sendung zieht, geht nah. Doch sie erweckt auch den Eindruck, solche Gewalttaten bzw. deren Verhinderung stünden in unmittelbarem Zusammenhang mit mehr Abschiebungen, Grenzschließungen oder einer Abschaffung des Asylrechts. Zumindest das sollten Journalisten hinterfragen.
Damit haben sie auf jeden Fall einen guten Punkt. Die Gegenfrage muss man sich aber auch stellen: Werden mehr Abschiebungen, Grenzschließungen oder einer Abschaffung des Asylrechts gar nichts ändern?
Klar wird das was ändern. Das Land wird aber weniger vielfältig und wir alle verlieren Bürgerrechte.
Es würde nichts an der Gewalt ändern (bzw. wird es womöglich mehr Gewalt geben, immer mal ein Pogrom ist ja dann ok). Die mediale Darstellung könnte sich aber ändern (wobei sich sicher eine neue Gruppe Sündenböcke findet).
Der dänische Minister hat halt keine Ahnung. Die Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wird, die bleiben ja nicht hier, weil die Politik so nett ist, und das ermöglicht. Die erfüllen halt formal nicht die Asylkriterien, aber eine Rücküberführung ist eben auch nicht möglich. Weil das Zielland sie nicht zurücknimmt, weil das Zielland in Trümmern liegt, weil gar nicht klar ist, wo sie herkommen etc. pp. Das hat nichts mit der angeblichen Güte der deutschen Politik zu tun.
Was macht denn das schlaue Dänemark dann? Erklärt mir weder "Klar", noch der dänische Minister.
Naja die dänischen Sozialdemokraten sind den deutschen in Sachen Rechtsruck 10 Jahre voraus, die sind wirklich kein gutes Vorbild oder besonders zitierwürdig.
Meiner Meinung nach hat er da einen guten Punkt.
Inwiefern entscheidet der Bundestag nicht, welche Asylpolitik verfolgt wird, wer sind "die Menschen", die das angeblich selber entscheiden, und wird die Aussagen insofern in Kontext gesetzt, dass viele Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wurde, nicht abgeschoben werden können?
Naja der Bundestag (bzw. die Gerichte auf Grund der Gesetze) entscheidet, dass die Menschen nicht bleiben können, kann das aber nicht durchsetzen.
Die Menschen, deren Asylantrag etc. abgelehnt wurde, haben sich entschieden nach Deutchland zu kommen, auch wenn sie erstmal nichts dafür können, dass sie nicht abgeschoben werden.
Wenn man geltendes Recht im Nachhinein, wenn die Menschen hier sind, nicht umsetzen kann, muss das eben vorher geschehen. Wir leben nunmal in einen Rechtsstaat.
Naja der Bundestag entscheidet, dass die Menschen nicht bleiben können, kann das aber nicht durchsetzen.
Nein, das entscheidet der Bundestag nicht und hat er nie. Der Bundestag erlässt Gesetze, die den Rahmen vorgibt, nach dem über Asylgesuche entschieden wird und folgt dabei mehr oder weniger der Genfer Flüchtlingskonvention. Das Recht auf Asyl ist übrigens im Grundgesetz verankert und es gibt auch zusätzliche Schutzstatus, die dem Asylstatus gleichgesetzt werden. Die Entscheidung über einzelne Gesuche werden aber immer vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge getroffen.
Die Menschen, deren Asylantrag etc. abgelehnt wurde, haben sich entschieden nach Deutschland zu kommen,
Das ist falsch, es ist genau andersrum. Der Asylantrag wird erst gestellt, wenn die asylsuchende Person in Deutschland ist. Niemand sagt sich: „Och, ich werde zwar abgelehnt, aber ich fliehe trotzdem mal nach Deutschland!“
Wenn man geltendes Recht im Nachhinein, wenn die Menschen hier sind, nicht umsetzen kann, muss das eben vorher geschehen. Wir leben nunmal in einen Rechtsstaat.
Und weil wir in einem Rechtsstaat mit gewissen Grundwerten leben, kann man hier z.B. auch Rechtsmittel gegen Bescheide einlegen. Des weiteren gibt es Gründe, die auch bei negativen Asylbescheiden eine Abschiebung unmöglich machen. Würde man trotz dieser Gründe Personen abschieben, würde man doch gerade den Rechtsstaat aushebeln.
Es sind jedenfalls nicht die Menschen, die hierher fliehen, die sich irgendwie ein eigenes Asylgesetz schaffen würden.
Und weil wir in einem Rechtsstaat mit gewissen Grundwerten leben, kann man hier z.B. auch Rechtsmittel gegen Bescheide einlegen. Des weiteren gibt es Gründe, die auch bei negativen Asylbescheiden eine Abschiebung unmöglich machen. Würde man trotz dieser Gründe Personen abschieben, würde man doch gerade den Rechtsstaat aushebeln.
Bin da voll bei dir. Deswegen sollte man dafür sorgen, dass der Asylstatus halt nicht erst hier in Deutschland festgestellt wird. Asylzentren an den EU-Außengrenzen sind ja schon angedacht.
Oder halt wie Dänemark es macht: Wenn jemand abgelehnt und nicht freiwillig geht, also illegal hier ist und damit Gesetze bricht, kommt dann in Abschiebehaft.
Auf den Rest antworte ich nicht, da gehts ja nur um Wortspielerei
Deswegen sollte man dafür sorgen, dass der Asylstatus halt nicht erst hier in Deutschland festgestellt wird. Asylzentren an den EU-Außengrenzen sind ja schon angedacht.
Dieses Ding mit Lagern an den Außengrenzen oder vor den Außengrenzen ist ganz gezielt darauf gerichtet, Menschen zu entrechten. Man sorgt dafür, dass die Lager undurchsichtig und unübersichtlich groß sind und schiebt sie gleichzeitig an einen Ort, wo weder normale Richtys, normale Rechtsanwaltys oder normale zivile Organisationen hinkommen.
Wenn du hier im Nachgang behauptest, dass man das ja human machen könne - genau darum geht es niemandem, der diese Außengrenze-Lager/Welcome Centers fordert. Es geht darum, den Blick auf entstehendes Leid aus dem Blick europäischer Gesellschaften zu entfernen.
Im Nachgang? Sorry für mich ist es halt klar, dass Deutschland und Europa menschenwürdige Zustände in solchen Zentren schaffen sollten. GG Artikel 1 und so.
Bevor du hier allen, die anderer Meinung sind, irgendwelche Sachen unterstellst, lass uns doch lieber inhaltlich bleiben? Was spricht denn gegen Asylzentren mit menschenwürdigen Verhältnissen in denen die Asylsuchenden ordentliche Rechtsberatung und Gerichtsentscheidungen sowie Berufungen erwarten können?
Wie funktioniert das denn dann mit diesen Asylzentren? Die sind dann bspw. in Libyen. Wir tun mal so, als ob da alles dann fair und menschenwürdig abläuft.
Da kommen jetzt täglich in dem Zentrum 2000 Menschen an. Wegen Obergrenzen oder wegen anerkannten Asylgründen lassen wir 1000 Menschen rein. Was passiert denn mit den anderen 1000 Menschen?
Nach einem Jahr haben wir da 365.000 Menschen in dem tollen Lager. Nach 3 Jahren eine Million usw. usf. Dann haben wir davon, wasweißich wieviele Lager rund um die EU.
Diese Vorschläge gehen sich alle immer schon rein technisch nicht aus, selbst wenn ich alle menschenrechtlichen Bedenken beiseite lasse.
Auf den Rest antworte ich nicht, da gehts ja nur um Wortspielerei
Nein, es geht um die grundlegende Funktionsweise unseres Staates.
Deswegen sollte man dafür sorgen, dass der Asylstatus halt nicht erst hier in Deutschland festgestellt wird. Asylzentren an den EU-Außengrenzen sind ja schon angedacht.
Lager wie Moria?
Oder halt wie Dänemark es macht: Wenn jemand abgelehnt und nicht freiwillig geht, also illegal hier ist und damit Gesetze bricht, kommt dann in Abschiebehaft.
Cool, KZs, ist ja total unproblematisch.
Die Leute werden ja nicht gezwungen zu bleiben oder?
Sie haben keinen annerkannten Asylgrund, also werden sie in ihrer Heimat nicht verfolgt. Ihnen steht es frei wieder dorthin zurück zu gehen, ihr Glück woanders zu suchen oder es mit einem anderen Einwanderungsgrund in Europa/Deutschland zu versuchen.
Vorrausetzung sind natürlich menschliche Verhältnisse in den Asylzentren. Niemand wird zur Arbeit gezwungen oder getötet, also mach mal langsam mit deinen Vorwürfen.
Die Leute werden ja nicht gezwungen zu bleiben oder?
\ Sie haben keinen annerkannten Asylgrund, also werden sie in ihrer Heimat nicht verfolgt. Ihnen steht es frei wieder dorthin zurück zu gehen, ihr Glück woanders zu suchen oder es mit einem anderen Einwanderungsgrund in Europa/Deutschland zu versuchen.
Das ist so eine krass simplifizierte Aussage, die so dermaßen viele Faktoren und lebensrealitäten ignoriert, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll, dir zu erklären wie falsch du liegst. Ich gebe dir stattdessen den Rat, dich mal mit Menschen zu unterhalten, die tatsächlich mit diesen Umständen Kontakt haben. Flüchtlingsheim-Sozialarbeiter, Geflüchtete, oder so, können das alle besser erklären als ich.
Vorrausetzung sind natürlich menschliche Verhältnisse in den Asylzentren. Niemand wird zur Arbeit gezwungen oder getötet, also mach mal langsam mit deinen Vorwürfen.
Das sind keine aus der Luft gegriffenen Vorwürfe, weil der Begriff Lager gerade so naheligt.
Natürlich ist das nicht cool für die Leute, aber ein Gericht hat nunmal entschieden dass sie nicht bleiben dürfen. Willst du jetzt argumentieren, dass wir Gerichtsbeschlüsse ignorieren sollen?
Dann sollte Dänemark da schleunigst nachbessern und zurecht angeklagt werden.
Wie kommst du auf Gerichtsbeschlüsse? Das BAMF trifft die Entscheidung.
Ich argumentiere, dass die aktuelle Flüchtlingspolitik in eine falsche Richtung läuft, eine menschenverachtende Richtung die nicht hinnehmbar ist.
Dann sollte Dänemark da schleunigst nachbessern und zurecht angeklagt werden.
Zeig mir doch mal Beispiele, wo Menschen in Lager gesteckt werden und alles tutti frutti ist, wo Menschenrechte geachtet und die Insassen mit Würden behandelt werden. Und solltest du wider erwarten einen oder zwei Einzelfälle finden, setze das in Relation zur Anzahl der Lager, in denen Menschenrechte mit Füßen getreten werden.