Steak
Einem Steak ist natürlich relativ schwierig nahezukommen, da das ja quasi pures Fleisch ohne irgendwelche intensive Nebenatomen ist. Klar gibt es viele leckere pflanzliche Alternativen in Steak-Form aber die sind geschmacklich schon recht deutlich abweichend..
Wenn man sich trotzdem daran versuchen wollte, würde ich vermutlich Gluten / Seitan als Basis nehmen, da das am ehesten an die Chewyness von Rindfleisch rankommt. Um den Geschmack zumindest etwas in die richtige Richtung zu bringen, könnte man es mit Glutaminsäure / Glutamat / MSG versuchen. Ich arbeite damit nicht, aber durch diesen Geschmacksverstärker bekommt man eine ausgeprägtere Umami-Note hin. Statt normalem Salz würde ich Sojasauce und Kala Namak benutzen, ein schwefelhaltiges Steinsalz, was man auch oft nimmt, um Ei-Geschmack zu erzielen. Zum Pulver und den Gewürzen würde ich dann ein neutrales Pflanzenöl (zum Beispiel Raps oder Sonnenblume) geben und Gemüsebrühe. Nicht zu viel Flüssigkeit. Beim Öl aber nicht geizig sein, ein richtiges Steak hat gut und gerne 20% Fett. Mit dem Ruhrgerät 5 Minuten kneten. Konsistenz des Teiges sollte dann ungefähr weich gekauter Kaugummi sein. In kleine Portionen zerteilen, platt klopfen, in Form bringen und zwischen zwei Tellern für 5 Minuten in die Microwelle zum Vorgaren.
Die vorbereiteten Steak-Rohlinge würde ich dann mit einer leichten Kruste aus grob gemahlenem Pfeffer einreiben und dann von beiden Seiten scharf anbraten. Idealerweise mit einer gerillten Pfanne oder einem Kontaktgrill. Die richtige Optik macht im Hirn da einiges. Nebenbei noch ein paar Zwiebelringe in einer Pfanne goldbraun braten und mit etwas Zucker karamellisieren. Die kommen dann beim Servieren noch oben drüber, um etwas abzulenken.
Wie gesagt: Man schmeckt den Unterschied bestimmt aber lecker ist es allemal. Man gewöhnt sich IMHO auch ziemlich schnell um, wenn man erstmal auf den Geschmack gekommen ist.
Rouladen
Die sind meiner Meinung nach schon deutlich einfacher. Zumindest Rouladen wie ich sie von früher kenne, sind ziemlich stark gewürzt und der eigentliche Fleischgeschmack ist da viel hintergründiger als bei einem Steak. Den Grundteig würde ich wie beim Steak machen, Glutamat kann man sich aber denk ich sparen. Von der Konsistenz her würde ich ihn ein wenig weicher machen, dann dünn ausrollen und wieder zwischen zwei Tellern in die Microwelle zum Vorgaren. Diesmal etwas kürzer, damit sich der Fladen noch rollen lässt. 2-3 Minuten vielleicht.
Für die Füllung würde ich damit anfangen, ein Blatt Reispapier mit Sojasauce, Raucherpaprika und Pfeffer zu marinieren und dann bei niedriger Temperatur in Öl zu braten. Nicht zu heiß, sonst wird das Reispapier von der Konsistenz wie Krabbenchips. Das leicht knusprige Reispapier ist unser Bacon. Man kann auch Räuchertofu in kleine Stifte schneiden und anbraten alternativ.
Dann den Teigfladen aus Schritt 1 vollflächig mit Senf bestreichen, fein gewürfelte rohe Zwiebeln und etwas Knoblauch draufstreuen, mit dem Reis-Bacon/Tofuspeck belegen, Pfeffer, Rosmarin dazu und aufrollen. Spieß durch und ab in die Pfanne damit.
Dazu würde ich noch ein leckeres Rahmsößchen machen. Siehe der Kommentar zu "Sauerbraten" unten aber ohne Essig, Nelken und Wacholderbeeren, dafür mit eingelegten grünen Pfefferkörnern und bisschen Hafer-, Mandel- oder Soja-Cuisine.
Wer sich nicht so viel Arbeit machen aber gerne mal vegane Rouladen testen möchte, dem kann ich dieses Produkt von Wheaty empfehlen. Natürlich nicht zu vergleichen mit selbst gemacht aber trotzdem ziemlich lecker für meine Begriffe:
https://www.wheaty.de/produkt/vegane-rosmarin-roulade/