Erstmal danke für die sachliche Diskussion!
Vor dem russischen Angriffskrieg war die schrittweise Erhöhung des CO2-Preises pro Jahr genau der Grund, den energieintensiven Unternehmen die Schlinge immer weiter zuzuziehen. Das ist aber durch die schlagartig explosiven Kosten des wegfallenden, billigen Gases nun in ein paar Wochen passiert. Die Abhängigkeit hat aber die Schröder/Merkel-Regierung massiv gefördert, aber ja, auch die Unternehmen haben es dankbar angenommen.
So ist es, der Traum vom billigen Gas das irgendwo aus Russland kommt, wen interessieren die Konsequenzen ist jetzt plötzlich ausgeträumt.
Klar hat die vorherige Bundesregierung da einiges einfefädelt aber was ist denn mit den tollen Topmanagern die im Jahr Millionen verdienen, was angeblich gerechtfertigt sein soll weil die so toll sind das man denen Unsummen zahlt.
Wenn die so super sind erwarte ich von denen schon ihre Lieferketten (und in einer Branche die extrem Energie verbraucht ist eine der großen Fragen wo und zu welchem Preis bekomme ich Energie) im Blick zu haben.
Und ich nehme gleich vorweg: Hatten andere auch nicht. Schon Corona hat gezeigt dass das System an Lieferketten das alles aus Fernost ranschaffen soll extrem fragil ist. Wie ich der Tagesschau entnehme ist im Suez Kanal jetzt wegen Dürre Niedrigwasser und er ist nicht richtig schiffbar. Tja und jetzt? Kommt auch nicht plötzlich, die Stände sind mit dem Wandel des Klimas einfach abgesunken.
Aus der Wirtschaft hingegen hört man nix außer eventuell Drohungen das man auch ohne Deutschland klar käme. Mit solchen Worten um Hilfe zu bitten kommt mir doch etwas komisch vor. Normalerweise äußern sich (jedenfalls in meinen Kreisen) Bittsteller doch etwas defensiver.
Ein Eingeständis das man mit seiner träumerischen Arroganz alles an die Wand gefahren hat kommt nicht und wird auch nicht kommen weil das wie ich glaube gar nicht angekommen ist in der Wirtschaft. Man hätte eben doch etwas machen können, es gab durchaus Warnzeichen die man als extrem hochbezahlter Topmanager halt sehen muss. Da hilft auch nicht: Mutti hat aber gesagt.
Das ganze erinnert mich ein bisschen an die Kapitulation im ersten Weltkrieg. Die Wirtschaft (das OHK) hat die Lage an die Wand gefahren und schickt jetzt die demokratischen Parteien, (die SPD) ironischerweise immer noch die SPD vor das alles dem Volk zu erklären und klar zu machen dass die Zeche für das Versagen bei ihnen hängen bleiben wird.
Insofern sehe ich nicht warum wir Leuten die ihr Versagen nichtmal verinnerlicht haben jetzt mit jeder Menge Kohle den Hintern retten sollen, einfach so.
Wie gesagt wenn es um die Transformation zu erneuerbaren Energien geht kein Problem, die KfW kann gerne günstige Kredite vergeben oder der Staat kann gerne im Tausch gegen Anteile Geld zuschießen.
Aber immer wieder für keine Gegenleistung in die Bresche springen geht halt nicht und ist auch nicht vermittelbar. Privathaushalte werden bei 40ct (für 80% des Bedarfs, Guck halt wie du nächstes Jahr 20% Energie sparst) die Industrie aber bei 5ct für 100% gerettet?
So weiter zu machen spielt schlussendlich nur der AfD in die Hände.